Mordwaffe KäsekuchenGesuchte Täterin will Doppelgängerin umbringen – und ihre Identität stehlen

Auf dem Foto sehen Sie ein Stück Käsekuchen auf einem Teller, daneben eine silberne Gabel.

Victoria N. begeht versuchten Mord an ihrer Kosmetikerin Olga T. im Jahr 2016. Ihre Tatwaffe: ein vergiftetes Stück Käsekuchen. Nun wird die Länge der Haftstrafe verkündet. (Archivbild vom 15.02.2015)

Die Täterin will ein neues Leben beginnen – passenderweise sieht sie ihrer Kosmetikerin äußerst ähnlich. Sie greift zu einer außergewöhnlichen Mordwaffe und setzt ihrer Doppelgängerin ein vergiftetes Dessert vor.

von Janina Holle (jh)

Skurriler Mordversuch in den USA – Jahre später wird nun das Strafmaß verkündet. Die 47-jährige Victoria N. versucht bereits im Jahr 2016, Olga T. zu vergiften. Die Tatwaffe: ein Stück Käsekuchen. Das Opfer wird bewusstlos, überlebt den Mordversuch allerdings.

Den Käsekuchen bringt N. zu einem Wimpern-Termin mit der 35-jährigen Kosmetikerin mit. Die ahnungslose Frau isst den Kuchen und wird anschließend bewusstlos. Einen Tag später wird sie zufällig von einem Freund entdeckt und in ein Krankenhaus geliefert. Mit Schrecken stellt die gebürtige Ukrainerin fest, dass ihr Schmuck, Bargeld sowie ihr Pass und ihre Aufenthaltsgenehmigung für die USA gestohlen wurden. 

USA: Täterin vergiftet Käsekuchen, um Doppelgängerin zu ermorden

Victoria N. verfolgt ein ganz bestimmtes Ziel mit ihrem Mordversuch: Sie möchte die Identität ihres Opfers stehlen und damit ein neues Leben anfangen. Die beiden sehen sich zum Tatzeitpunkt mit braunen Haaren und einem ähnlichen Hauttypen erstaunlich ähnlich. Victoria N. stammt aus Russland, Olga T. aus der Ukraine, beide sprechen Russisch. Für die Vergiftung des Kuchens nutzt N. Phenazepam, ein Stoff, der in Russland als Betäubungsmittel eingesetzt wird.

Alles zum Thema USA

Der Privatdetektiv Herman Weisberg beschäftigt sich seitdem intensiv mit dem Fall und berichtet einer Reporterin von „RTL News“: „Sie ist der Inbegriff einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Sie ist manipulativ, sie kümmert sich nur um sich selbst, sie eine Narzisstin, sie ist teuflisch“. Tatsächlich ist dieser Mordversuch nicht ihre erste Rechtsverletzung.

Die Täterin wurde bereits seit 2014 mit einem internationalen Haftbefehl gesucht, die Anklage lautet Mord. In Russland soll sie eine Frau ermordet haben, Weisberg findet Victoria N. anschließend, berichtet „RTL News“. Zudem soll sie auch in New York Straftaten begangen haben. Als Domina betäubt sie ihre Freier und raubt sie aus. Auch ein Exfreund der Verbrecherin ist ihr zuvor zum Opfer gefallen.

Victoria N. ist im Februar 2023 des Mordes schuldig gesprochen worden. Ihr drohen für den versuchten Mord bis zu 25 Jahre Haft. Das tatsächliche Strafmaß wird nun am 18. April 2023, sieben Jahre nach der Tat, ausgesprochen.