20 Jahre nachdem er seine Tochter getötet hat, ist ein Mann in den USA hingerichtet worden. Das neun Monate alte Baby hatte ihn beim Zocken gestört.
TodesstrafeMann tötete weinende Tochter – weil sie ihn beim Zocken störte
2002 tötete Benjamin Cole seine gerade einmal neun Monate alte Tochter. Nun ist er selbst tot – hingerichtet mit einer Giftspritze.
Der heute 57-Jährige war zwei Jahre nach der Tat zum Tode verurteilt worden. Er hatte das Baby getötet, weil es geweint und ihn so beim Zocken eines Videospiels gestört hatte.
Antrag auf Hinrichtungs-Stopp abgelehnt
Coles Anwälte hatten noch versucht, die Hinrichtung zu stoppen. Sie argumentierten, bei Cole sei eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert worden und er leide unter Hirnschäden. Sein Zustand habe sich zuletzt weiter verschlechtert, er könne nicht mehr laufen, sich nicht mehr selbst um seine Körperhygiene kümmern und nicht richtig kommunizieren.
Hintergrund: In den USA dürften schwer geisteskranke Menschen, die die Gründe für eine Strafe und deren Auswirkungen nicht begreifen können, nicht hingerichtet werden. Die Behörden Oklahomas argumentierten aber, Cole leide nicht unter solchen psychischen Problemen. Er sei vielmehr ein „messianischer Jude“, der durchaus reden könne, dies aufgrund seiner „extremen Religiosität“ aber nicht tue.
Der Oberste Gerichtshof der USA lehnte den Antrag am Mittwoch (19. Oktober 2022) jedoch ab. Das Todesurteil wurde einen Tag später im Gefängnis der Stadt McAlester im Bundesstaat Oklahoma vollstreckt, wie die Behörden mitteilten.
Örtlichen Journalisten zufolge redete und betete der 57-Jährige am Donnerstag rund zwei Minuten lang in schwer verständlichem Ton, während er für die Verabreichung der Giftspritze fixiert wurde. Er sagte demnach unter anderem „Jesus ist mein Gott und Retter“ und „Entscheidet euch für Jesus, solange ihr es noch könnt“.
In den USA sind in diesem Jahr bereits zwölf Häftlinge hingerichtet worden, allein vier davon in Oklahoma. Der Bundesstaat plant in den kommenden Monaten noch eine Reihe weiterer Hinrichtungen. (dpa)