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„Gehen nicht mehr auf Toilette“Erschreckender TikTok-Trend greift an Schulen um sich

Das Symbolfoto aus dem Jahr 2023 zeigt einen schwarzen Smartphone-Bildschirm, auf dem das TikTok-Logo zu sehen ist.

Durch Social-Media-Plattformen wie TikTok (auf dem Symbolfoto abgebildet) können Trends sehr schnell verbreitet werden.

Streiche gibt es in jeder Generation, vor allem aber unter Kindern und Jugendlichen. Allerdings sind sie nicht immer harmlos und werden häufig über Social Media verbreitet.

von Lara Hamel (hl)

Früher hat man bei anderen geklingelt, um dann schnell wegzurennen, und nannte es „Streich“. Heute verteilt man „Arschbohrer“, filmt die Aktionen und lädt die „Pranks“ auf Social Media hoch.

So kursieren beispielsweise auf TikTok schon seit Längerem Videos, die diese Art Streich zeigen: Daran beteiligt sind meist zwei (junge) Menschen. Die Täterin oder der Täter nutzt dabei den eigenen Zeigefinger, um ihn dem Opfer zwischen die Pobacken zu stoßen, manchmal auch zu rammen.

„Arschbohrer“: Opfer werden ausgelacht und gedemütigt

Woher dieser übergriffige Trend kommt, ist nicht ganz klar. Eine Vermutung sind die Naruto-Animes, in denen der „Arschbohrer“ eine spezielle Kampfattacke ist. Allerdings könnte auch der Influencer MontanaBlack der Ursprung sein, denn er machte den Ausdruck „Arschbohrer kriegt jeder“ bekannt.

Alles zum Thema Tiktok

Dabei ist der „Arschbohrer“ mitnichten ein harmloser Streich der heutigen Jugend. Wer den „Prank“ bei jemandem anwendet, der damit nicht einverstanden ist, begeht sexuellen Missbrauch. Denn eines ist ganz klar: Bei diesem Trend wird eine körperliche, intime Grenze überschritten.

Hier sehen Sie ein beispielhaftes TikTok-Video, das den Trend „Arschbohrer“ zeigt:

Eine entscheidende Rolle spielen auch die sozialen Medien, so die Medien-Pädagogin Iren Schulz: „Wer hat das Video gesehen? Wissen jetzt alle, wie peinlich ich reagiert habe? Für die Opfer entsteht da eine ganz große Hilflosigkeit durch den Kontroll­verlust.“

Der Kölner Verein „Zartbitter e. V.“ bestätigte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass es sich beim „Arschbohrer“ um sexuelle Gewalt handelt. Dier Opfer erschrecken sich einerseits extrem, weil es „meist hinterrücks und unerwartet geschieht“, und werden von denen, die es mitbekommen, zusätzlich ausgelacht. Der „Arschbohrer“ könne sich daher wie eine Demütigung oder sogar wie eine Vergewaltigung anfühlen.

Hier sehen Sie den Tweet von „Zartbitter e. V.“ zum Thema „Arschbohrer“:

„Zartbitter e. V.“ twitterte zu diesem Thema die erschreckenden Worte: „Einige Jungen gehen z. B. in der Pause nicht mehr auf Toilette und bleiben auf ihren Stühlen sitzen, um sich zu schützen.“ Laut Geschäftsführer Phillip Büscher hat sich der Social-Media-Trend „als Ritual etabliert“ und wird nicht selten aus einem Gruppenzwang heraus aufrechterhalten.

Auch die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) erkennt im „Arschbohrer“ einen „problematischen Trend“, der dazu führt, dass Kinder und Jugendliche kein verlässliches Gefühl mehr dafür haben, was gesellschaftlich in Ordnung ist und was nicht – und vor allem, wo die Grenzen des Gegenübers anfangen.

Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage zum Thema „TikTok“ teil:

Die BzKJ-Sprecherin sieht außerdem die Social-Media-Plattformen in der Pflicht, solch kritische Videos zu unterbinden: „Das heißt, Meldungen problematischer Inhalte zügig bearbeiten, rechtswidrige Videos schnell löschen, einschlägige Hashtags sperren und Hilfesysteme für Betroffene anbieten.“

Auf Reddit wurde bereits im vergangenen Jahr eine E-Mail aus einem Schul-Kollegium gepostet. Die oder der Verfassende ruft Lehrerinnen und Lehrer zu „Sensibilität v. a. auf dem Pausenhof“ auf. Schülerinnen und Schüler sollen darüber informiert werden, dass es sich beim „Arschbohrer“ um einen „sexuellen Übergriff handelt, der gegebenenfalls zur Anzeige führen kann“.