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Nicht nur wegen FerienTierheime sind am Limit – doch die schlimmste Zeit kommt erst noch

Zwei Hunde warten im Tierheim in ihren Boxen.

Die Tierheime füllen sich wieder. Das Foto wurde am 17. Dezember 2021 in Saarbrücken aufgenommen.                                

Vor dem Urlaub fragen sich manche Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer: Was mache ich jetzt eigentlich mit meinem Hund oder meiner Katze? In der Ferienzeit berichten Tierheime jedes Jahrs aufs Neue von einer regelrechten Abgabewelle. Doch das ist nicht ihr einziges Problem.

Abgabewelle in der Urlaubszeit, hohe Energiekosten, viele leichtfertig in der Corona-Zeit angeschaffte Tiere – bei Tierheimen in Nordrhein-Westfalen kommt gerade einiges zusammen.

Jedes einzelne der Probleme könnte man alleine noch stemmen, sagt Ralf Unna, Vizepräsident des Landestierschutzverbands NRW. „Was jetzt passiert, ist aber, dass es von mehreren Seiten gleichzeitig kommt.“

Urlaubszeit: Viele unüberlegt gekaufte Tiere landen wieder im Tierheim 

„Die Leute merken beim Kofferpacken: ‚Was machen wir jetzt mit der Minka?‘“ – so beschreibt Timo Franzen, Leiter des Tierheims Düsseldorf, das Problem. Die Abgabewelle ist demnach wieder deutlich zu spüren, stärker als in den vergangenen zwei Jahren, in denen weniger verreist wurde.

Zum üblichen Spiel in der Urlaubszeit komme auch noch „diese ganze Fehlentwicklung, die wir während der Corona-Pandemie gesehen haben“, erklärt Unna vom Landestierschutzverband. Im Frühjahr 2020 seien Tierheime regelrecht „leergekauft“ worden – „und jetzt sehen wir die Gegenbewegung“, sagt er. Die oft völlig unüberlegt angeschafften Tiere – die zum Großteil im Internet gekauft und nicht etwa aus einem Heim geholt worden seien – würden nun zurückgegeben.

Tierheime haben Sorgen wegen hohen Energiekosten 

Auch die hohen Energiekosten und die Inflation seien bei den Tieraufnahmen zu spüren. Wer sich bei einem unüberlegt gekauften Tier sowieso unsicher ist, bei dem gibt womöglich das Finanzielle den letzten letzten Anstoß für die Abgabe.

Das sei aber die kleinste der „Wellen“, die die Heime derzeit zu spüren bekämen, sagt Unna. „Spaßig“ werde es wohl besonders ab dem Herbst, fürchtet Leiter Franzen vom Düsseldorfer Tierheim. Ab Oktober werden Tierarztbesuche teurer, der Bundesrat hatte am 8. Juli einer Änderung der Gebührenordnung zugestimmt.

Tierheime überlastet: Energiekosten steigen extrem

Die Tierheime bekommen die in die Höhe geschossenen Energiepreise auch selbst zu spüren. Eine fünfstellige Summe habe man fürs vergangene Halbjahr nachzahlen müssen, sagt Gerd Kortschlag, Leiter des Leverkusener Tierheims.

Der Monatsabschlag sei von 2000 auf 5000 Euro gestiegen. Dabei haben es Heime ohnehin nicht dicke, sind auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. „Und das geht auch zurück“, sagt Kortschlag. „Weil alles teurer wird, ist die Spendenbereitschaft rückläufig. Das ist verständlich, aber auch schade.“

Teils müssen Heime auch wegen Coronafällen den Betrieb zurückfahren, wie Unna vom Landesverband erklärt. Das sei schlimm für die Tiere – aber auch für die Kasse: „Keine Vermittlung, keine Einnahmen.“

Forderungen für Aufwandentschädigungen für Tierheime werden laut

Man fordere schon lange, dass finanzielle Aufwandsentschädigungen für die Tierheime einheitlich geregelt werden. Der Städte- und Gemeindebund verweigere in der Sache aber Gespräche auf Bundesebene.

Derzeit müssten die Entschädigungen einzeln mit der jeweiligen Kommune ausgehandelt werden. „Teils kommen sittenwidrige Tagessätze zusammen“, schimpft Unna. Die Unterbringung von Fundtieren sei eine kommunale Pflichtaufgabe – die aber über Spenden finanziert werde. (dpa)