„Wie ein Geysir“Thermomix explodiert beim Kochen – Frau erleidet schwere Verbrennungen im Gesicht

Basilikum und Tomaten werden in einen Thermomix gegeben.

Die Französin Anni Vandenbussche bereitete gerade ein Tomaten-Püree zu, als ihr Thermomix explodierte. Das Symbolfoto stammt vom 5. Mai 2015.

Der Thermomix gehört zu den beliebtesten Küchengeräten. Der Alleskönner erleichtert die Zubereitung von unzähligen Speisen. Eine Frau aus Frankreich zog sich durch das Gerät jedoch schwere Verbrennungen zu.

Frejus/ Köln. Als Annie Vandenbussche sich 2006 ihren Thermomix zulegte, sei für sie ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Küchenhelfer der Firma Vorwerk erleichtert das Kochen, Backen, Abwiegen oder Mixen in gleichem Maße.

Im April diesen Jahres wurde der Traum der in der französischen Stadt lebenden 64-Jährigen jedoch zum Albtraum: Denn der Thermomix explodierte – und Anni Vandebussche zog sich dabei schwere Verbrennungen zu.

Thermomix explodiert: Französin mit Verbrennungen zweiten Grades

Der französischen Regionalzeitungsgruppe „Nice-Matin“ erzählte sie, dass sie mittendrin war, eine Tomaten-Coulis mithilfe des Thermomix zuzubereiten. Plötzlich habe der Deckel angefangen zu klappern und Vandenbussche wollte nachsehen, was los sei. Daraufhin habe sie noch sehen können, dass die Zubereitungszeit noch eine Minute betragen sollte – und auf einmal gab es einen lauten Knall.

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„Ich habe einen Liter 100 Grad heiße Tomaten-Coulis mitten ins Gesicht bekommen. Es war wie ein Geysir“, berichtet die 64-Jährige. Die Französin hielt ihren Kopf unter kaltes Wasser, eine Nachbarin fuhr sie daraufhin ins Krankenhaus.

Die Diagnose: Im Gesicht zog sie sich Verbrennungen zweiten Grades zu. Auf Fotos, die sie der französischen Zeitung zeigte, ist sie mit geschwollenem Gesicht und schweren Verletzungen zu sehen.

Thermomix: Hersteller Vorwerk wusste von Qualitätsmängeln

Der Hersteller des Thermomix, das deutsche Unternehmen Vorwerk, habe sich nach dem Vorfall bei ihr entschuldigt. Vandenbussche habe auch eine Entschädigung in Höhe von 670 Euro bekommen. Ihr reiche das nicht, sodass sie mit einem Anwalt weiterhin gegen die Firma vorgehe.

Das Unternehmen sieht sich zu Unrecht in der Kritik: Bereits 2014  habe es laut Vorwerk nach einem Vorfall mit dem Thermomix-Modell TM31 eine öffentliche Warnung gegeben. Das Gerät sei dann auch im gleichen Jahr aus der Produktion genommen worden.

Vorwerk warnte vor Gefahren mit dem Thermomix-Modell

In der Warnung hieß es: „Alle Thermomix-Modelle - auch das ehemalige Modell TM31 - sind absolut sicher, wenn sie entsprechend der Gebrauchsanweisung und dem Benutzerhandbuch verwendet werden.“ Allerdings sei an dem entsprechenden Modell an wenigen Beispielen festgestellt worden, dass der Dichtungsring im Deckel nicht einwandfrei funktioniert. Die Kunden, die ein Gerät dieser bedenklichen Charge erworben haben, seien angeschrieben worden und hätten den Dichtungsring kostenfrei wechseln lassen können.

Ob Annie Vandenbussche von diesen Qualitätsmängeln betroffen war ist unklar. Genauso, ob sie die Warnung von Vorwerk überhaupt erhalten hat oder sie im gegebenen Fall ignoriert hat. Klar ist nur, dass die 64-Jährige ihr einstiges Traum-Küchengerät nach dem Vorfall im April längst in die letzte Ecke ihres Küchenschrankes verwiesen hat. (nb)