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Erneute Ausschreitungen auf Eritrea-VeranstaltungMenschen attackieren Polizei mit Holzlatten und Flaschen

Eine Gruppe von Menschen wird nach Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung am Samstag von Polizeikräften eingekesselt.

Eine Gruppe von Menschen wird nach Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung am Samstag von Polizeikräften eingekesselt.

Nach Gießen nun Stuttgart: Wieder kommt es im Zusammenhang mit einer Eritrea-Veranstaltung zu brutalen Szenen. Steine und Flaschen fliegen auf Polizistinnen und Polizisten, Holzlatten werden als Waffen eingesetzt. Die Beamtinnen und Beamten sprechen von Scharmützeln. Zusätzliche Kräfte werden eingeflogen.

In Stuttgart ist es bei einer Eritrea-Veranstaltung zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Bis zu 200 Personen hätten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung sowie die Polizei mit Steinen, Flaschen und Holzlatten angegriffen, teilte ein Polizeisprecher am Samstag (16. September) der Deutschen Presse-Agentur mit.

Zehn Beamtinnen und Beamte seien verletzt worden. Vier Menschen seien bislang festgenommen worden. Auf Videos in sozialen Medien ist zu sehen, wie Männer mit Holzlatten und Flaschen auf Polizistinnen und Polizisten losgehen.

Ausschreitungen auf Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart

Rund 200 Menschen hätten sich am Samstag zu einer Veranstaltung des Verbands eritreischer Vereine in Stuttgart und Umgebung versammelt, berichtete ein Polizeisprecher. Die Vereine würden mit der Regierung in Eritrea sympathisieren. Zur Mittagszeit hätten sich dann mehrere Kleingruppen am Bahnhof Bad Cannstatt und am Stuttgarter Hauptbahnhof versammelt.

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Sie seien am Stuttgarter Römerkastell auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung losgegangen, hätten sie mit Flaschen und Steinen beworfen. Auch mit Holzlatten hätten sie Teilnehmende und Polizistinnen und Polizisten attackiert.

Polizei setzt Schlagstöcke und Pfefferspray ein

Die Polizei sei mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Angreifenden vorgegangen, so der Sprecher. Die Ausschreitungen liefen noch. „Es gibt nach wie vor Scharmützel“, sagte er am Nachmittag. Man habe Kräfte aus umliegenden Polizeipräsidien beordert und vom Polizeipräsidium Einsatz und der Bundespolizei. Auch würden Kräfte mit dem Hubschrauber eingeflogen. Die Lage sei unübersichtlich.

Eritrea mit seinen gut drei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isaias Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land.

Andere Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit ist stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.

Im Juli war es im hessischen Gießen zu Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival mit mindestens 26 verletzten Polizistinnen und Polizisten gekommen, als Gegner der Veranstaltung Sicherheitskräfte mit Stein- und Flaschenwürfen attackierten und Rauchbomben zündeten. Die Polizei hatte unter anderem Schlagstöcke gegen sie eingesetzt. Die Organisatoren des Events in Gießen standen der umstrittenen Führung des ostafrikanischen Landes nahe. In Stockholm kam es im August bei einem Eritrea-Festival zu gewalttätigen Ausschreitungen mit mehr als 50 Verletzten. (dpa)