Neue Blutgruppen-StudieCorona: Müssen sich viele Deutsche jetzt Sorgen machen?

Kiel – Forscher aus China hatten bereits vermutet, dass genetische Faktoren bei der Immunabwehr gegen Corona eine Rolle spielen.

Jetzt scheint eine neue Vorabstudie diese Vermutung zu bestätigen.

Größere Corona-Gefahr für Menschen mit Blutgruppe A

Rund 1610 Blutproben von Corona-Patienten aus Italien und Spanien wurden dafür von Wissenschaftlern der Universität Oslo und der Universität Kiel analysiert.

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Alle zeigten einen schweren Krankheitsverlauf und mussten mit Sauerstoff versorgt werden. Ihre DNA wurde dann mit denen von 2205 gesunden Blutspendern verglichen.

Das Ergebnis: Menschen mit der Blutgruppe A haben ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko, schwerer an dem Virus zu erkranken. 

Menschen mit Typ-0-Blut sollen hingegen besser vor einer Covid-19-Erkrankung geschützt sein.

Das Risiko für Menschen mit den Blutgruppen AB und B liegt dazwischen.

Coronavirus: Genetische Risikofaktoren – kein Grund zur Besorgnis

Das Beunruhigende: Laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) gehören rund 43 Prozent der Bevölkerung der Blutgruppe A an. 37 Prozent davon haben die Blutgruppe A Rhesus Positiv. Müssen sich viele Deutsche jetzt Sorgen machen?

Dr. Georg-Christian Zinn, Facharzt für Laboratoriumsmedizin in Ingelheim, kann dennoch Entwarnung geben. „Das ist kein Grund zur Besorgnis”, verrät er gegenüber RTL.

Es sei auszuschließen, dass bestimmte Blutgruppen sicher vor Infektionen seien.

Auch für den SPD-Gesundheitsexperten, Karl Lauterbach, sei das Ergebnis erstaunlich. Auf Twitter weist er auf die Studie hin und bezeichnet sie als „robust”. 

Die Ergebnisse der Vorabstudie müssen noch von anderen Experten bestätigt werden, um daraus Schlussfolgerungen schließen zu können. (cg)