Ausmaß größer als gedachtSexuelle Übergriffe in Freibad – Mädchen sind 11 bis 17 Jahre alt

Blick auf das Barbarossabad in Gelnhausen (Archivbild).

Blick auf das Barbarossabad in Gelnhausen (Archivbild).

Mehrere junge Männer sollen Mädchen in einem Freibad im hessischen Gelnhausen sexuell belästigt haben. Immer mehr Geschädigte melden sich bei der Polizei.

Während die einen Erfrischung im kühlen Nass suchten und vor den sommerlichen Temperaturen fliehen wollten, mussten andere offenbar einige schlimme Erfahrungen machen.

Mehrere Männer sollen minderjährige Mädchen im hessischen Gelnhausen (Main-Kinzig) sexuell belästigt haben.

Mehrere Badegäste wandten sich laut Polizei am vergangenen Sonntag (22. Juni) um kurz nach 17 Uhr an das Personal vom Barbarossabad in Gelnhausen. Sie berichteten, dass sie kurz zuvor aus einer Gruppe von Männern heraus im Bereich eines Strudels am ganzen Körper angefasst worden seien. Zunächst war von fünf betroffenen Mädchen die Rede.

Doch nach dem Bekanntwerden des Vorfalls meldeten sich immer mehr Geschädigte bei der Polizei – laut „hessenschau“ sind es aktuell neun Mädchen. Das jüngste ist elf, das älteste 17 Jahre alt.

Gelnhausen: Sexuelle Übergriffe im Freibad – vier Männer festgenommen

Die Polizei konnte noch vor Ort vier Tatverdächtige im Alter von 18 bis 28 Jahren ermitteln und ihre Identitäten klären. Ihre Personalien fanden Eingang in die Ermittlungsakten. Zwei der Verdächtigen sind nach Angaben der Polizei miteinander verwandt. Die Ermittlungen dauern an.

Ein weiterer Mann soll das Bad verlassen haben. Zudem wurde ein Hausverbot für alle vier Männer ausgesprochen. Die Polizei bittet nun um weitere Hinweise von Zeuginnen und Zeugen.

Auffallend soll nach hr-Informationen gewesen sein, dass die Männer außerhalb des Schwimmbeckens nicht als Gruppe auftraten, also nicht gemeinsam unterwegs waren. Im Wasser und während der mutmaßlichen sexuellen Übergriffe soll das anders ausgesehen haben.

Gelnhausens Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) sieht laut hr kein grundsätzliches Sicherheitsproblem in dem Freibad. Dies sei der erste Vorfall in diesem Jahr überhaupt, bei dem ein Bade- und Hausverbot ausgesprochen worden sei. Sexuelle Übergriffe sind kein Spaß, betont Nils Tischer, Leiter des Freibads. Es sei purer Ernst. „Und wir reagieren auch entsprechend darauf.“ (mg)