Familie dachte, sie simuliertSchülerin (11) wacht mit Bauchschmerzen auf – wenig später ist sie tot

Das Foto zeigt das verpixelte Gesicht von der Britin Carly Wood, die erst Bauchschmerzen hatte und dann an Krebs starb. Das Foto stammt von einem Gofundme-Aufruf für die Beerdingung der Familie, veröffentlicht von einem Freund der Familie, Gary Langdon.

Die Britin Carla Woods klagte erst über Bauchschmerzen, wenige Tage später starb sie im Krankenhaus. Mit diesem Foto wurde im Netz Geld für die Beisetzung der 11-Jährigen gesammelt.

Dieses tragische Familien-Drama bewegt derzeit Großbritannien: Eine 11-jährige Schülerin wachte mit Bauchschmerzen auf. Kurze Zeit später starb sie dann im Krankenhaus an einem seltenen Krebsleiden. 

Skelmersdale. Die 11-jährige Carly Woods aus Skelmersdale im Nordwesten Großbritanniens wachte eines Tages mit Bauchschmerzen auf. Zunächst dachte ihre Familie, dass das Schulmädchen den Unterricht schwänzen will – doch als die Schmerzen immer schlimmer wurden und nach 24 Stunden noch immer nicht vorbei waren, brachten ihre Eltern John und Kelly Woods das Mädchen in ein Krankenhaus nach Liverpool.

Dort erhielten sie dann die Schock-Diagnose: eine seltene Form von Krebs. Wenige Wochen später war sie tot.

Am Alder Hey Children's Hospital fanden die Ärzte heraus, dass es sich bei der 11-Jährigen um eine seltene Form von Leberkrebs handelte. „Ihre Leber war viermal größer, als sie hätte sein sollen, und darin wurden gleich mehrere Tumore gefunden“, erklärte Vater John dem „Liverpool Echo“. Die Ärzte konnten nichts mehr für das junge Mädchen tun, drei Wochen später war Carly Woods tot.

Alles zum Thema Facebook

Die Familie ist am Boden zerstört. Carly sei ein „quirliges, kleines Mädchen gewesen“, sagt ihr Vater. Bevor sie krank wurde, habe sie draußen mit ihren Freunden und Brüdern gespielt und ihr „normales glückliches Ich“ genossen.

Carly wachte am Morgen auf: „Papa, ich habe Bauchschmerzen“

Doch dann passierte es: „Sie wachte am Sonntagmorgen auf und sagte: ‚Papa, ich habe Bauchschmerzen‘“, erinnert sich John Woods. „Es war ihr erstes Jahr in der Oberstufe und sie hatte ein bisschen Schwierigkeiten, sich einzuleben. Ich dachte erst, sie würde versuchen zu schwänzen.“

Doch der Schmerz wurde immer größer, Carly habe nichts mehr essen wollen, habe im Laufe des Tages immer mehr gestöhnt. Als der Schmerz am folgenden Tag noch immer fürchterlich war, habe man Carly ins örtliche Krankenhaus gebracht. Doch die Ärzte standen auch dort vor einem Rätsel.

11-Jährige hat seltene Form von Leberkrebs

Die Familie berichtet, man habe sie weitere vier Tage im örtlichen Krankenhaus behandelt – ohne Erfolg. Anschließend ging es dann für Carly in eine Spezialklinik nach Liverpool. Dort haben die Untersuchung dann den Grund für das schlimme Leiden herausgefunden.

Mehrere Tumore, eine stark vergrößerte Leber – die Nachricht habe ihn  schockiert, so Carlys Vater. Weitere Tests ergaben, dass sich der Krebs bereits auf die Lungen des Mädchens ausgebreitet hatte. Bei der 11-Jährigen wurde eine seltene Form von Leberkrebs entdeckt: sogenanntes „hepatozelluläres Neoplasma“.

Tragischer Fall von Carly Woods: „Ihre Leber war zu kaputt“

Im Normalfall werde diese Art von Krebs früher erkannt, so die Ärzte. Doch bei Carly war es schon zu spät. Die Mediziner versuchten es mit einer experimentellen Form der Chemotherapie, allerdings erfolglos. Ihr Vater John erklärt: „Ihre Leber war zu kaputt und funktionierte nicht. Sie würde die Chemotherapie physisch nicht verkraften können, es wäre zu grausam, sagten die Ärzte.“ Die Eltern mussten eine Entscheidung treffen. Und das taten sie. Carly, die bereits in einem komatösen Zustand war, wurde nicht weiter künstlich am Leben erhalten. Sie lebte noch eine weitere Woche, bis sie im Kreise ihrer Familie starb. 

Im Netz machte man auf den tragischen Fall von Carly Woods aufmerksam, auch um Eltern für die seltene Form der Krankheit zu sensibilisieren. Per Crowdfunding sammelte die Familie Geld für die Beisetzung. „Wir haben Kutschen und Pferde besorgt, die als Einhörner verkleidet sind, weil das ihre Lieblingstiere waren.“ Der trauernde Vater hofft nun, dass die Untersuchungen und Ergebnisse von Carlys Fall nun anderen Kindern helfen, diese seltene Krankheit früher zu erkennen – und zu überleben. (mg)