Rekord-Temperaturen in Spanien und Portugal, Waldbrände am Mittelmeer und Hitze selbst in Großbritannien: Europa ächzt weiter unter einer frühen und extremen Hitzewelle.
Rekord-Temperaturen in EuropaHitzewelle erreicht bislang nicht gekanntes Ausmaß – Reaktor betroffen

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Menschen sonnen sich während der Hitzewelle in Lissabon am 29. Juni 2025 am Fluss Tajo.
Die Hitzewelle in Südeuropa hat Frankreich in einem bislang nie dagewesenen Ausmaß erfasst!
„Das hatten wir noch nie“, sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher, nachdem der Wetterdienst für 84 der insgesamt 101 Départements des Landes für Montag eine Hitzewarnung ausgeben hatte. Nur die Küste am Ärmelkanal und die Grenzregion zu Belgien und Deutschland bleibt vorerst verschont.
Wegen der massiven Hitzewelle ist ein Reaktor des südwestfranzösischen Atomkraftwerks Golfech abgeschaltet worden.
Grund dafür sei die hohe Wassertemperatur im Fluss Garonne, teilte der Kraftwerksbetreiber EDF am Montag mit. Wenn der Fluss schon durch die Lufttemperaturen zu sehr aufgeheizt ist, darf das Kraftwerk kein Kühlwasser mehr entnehmen und muss den Betrieb drosseln oder ganz einstellen.
Rekord-Temperaturen in Spanien und Portugal
Auch Spanien meldete am Montag mit 46 Grad Celsius in Huelva einen neuen Juni-Hitzerekord, im portugiesischen Mora kletterte das Thermometer sogar bis auf 46,6 Grad. Auch in Deutschland werden zur Wochenmitte Extremtemperaturen von bis zu 40 Grad erwartet.
Der spanische Wetterdienst meldete am Montag die höchste bisher jemals in einem Juni gemessene Temperatur: Sie wurde am Samstag in Huelva im Süden des Landes registriert und übertraf mit 46 Grad den bisherigen Rekord aus dem Jahr 1965 um 0,8 Grad.
Auch Portugal erlebte einen Hitzerekord, mit 46,6 Grad am Sonntag in Mora östlich von Lissabon war es dort so heiß wie noch nie in einem Juni. Landesweit galt die höchste Waldbrand-Warnstufe, dutzende Feuerwehrleute waren am Montag im Einsatz gegen ein Feuer nahe Castelo Branco im Zentrum des Landes.
Zur Wochenmitte wird die Hitzewelle auch in Deutschland erwartet.
Waldbrände in der Türkei
In der Türkei wurden laut Katastrophenschutz bis Montag mehr als 50.000 Menschen vor Wald- und Buschbränden in Sicherheit gebracht. 41 Gemeinden seien von den Evakuierungen betroffen, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Montag mit.
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Allein in der westlichen Provinz Izmir kämpften am Montag etwa 1000 Feuerwehrleute und 14 Hubschrauber gegen einen am Vortag ausgebrochenen Waldbrand. Fernsehbilder zeigten bis auf die Grundmauern niedergebrannte Wohnhäuser, nach Behördenangaben wurden in Izmir mehr als 130 Wohnhäuser durch das Feuer beschädigt. In der Provinz Bilecik wurden demnach mehr als 60 weitere Wohnhäuser beschädigt.
Das italienische Gesundheitsministerium gab am Montag für 17 Städte im ganzen Land Hitzewarnungen aus, die Feuerwehr kämpfte auch dort gegen mehrere Waldbrände. Laut Medienberichten starb eine 77-Jährige in Potenza im Süden des Landes durch einen nahe ihrem Haus ausgebrochenen Brand an Rauchvergiftung.
Auch England stöhnt unter der Hitzewelle: Am ersten Tag des Tennisturniers von Wimbledon wurden fast 30 Grad gemessen, am Dienstag soll es mit 34 Grad noch heißer werden. (dpa/afp/mg)