Zigaretten tabuIn einem EU-Land darf man nicht mal mehr draußen vor der Tür rauchen

Rauchen_Symbolfoto

In Schweden ist das Rauchen von Zigaretten jetzt auch unter freiem Himmel im Außenbereich eines Lokals oder vor der Tür nicht mehr erlaubt.

von Dorothea Köhler (dok)

Stockholm – Jetzt geht es den Rauchern an den Kragen: In Schweden dürfen sich Freunde des Nikotins auch in den Außenbereichen von Gaststätten keine Zigaretten mehr anstecken. Doch es kommt noch um einiges schlimmer für Verehrer von Glimmstängeln.

Rauchverbot in Schweden: Auch E-Zigaretten nicht gestattet

Am Montag trat bei den Skandinaviern ganz offiziell ein neues, für öffentliche Plätze geltendes Tabak-Gesetz in Kraft. Öffentliche Spielplätze, Bushaltestellen und Bahnsteige fallen demnach neben anderen Orten auch unter das ausgeweitete Rauchverbot. Wer nun denkt, er könne in Schweden zur elektrischen Alternative greifen, der wird abermals enttäuscht. Denn: Die Bestimmungen gelten auch für E-Zigaretten.

Das umfangreiche Verbot hat einen ernsten Hintergrund: Die schwedische Gesundheitsbehörde sieht in der Maßnahme nämlich einen sehr wichtigen Schritt für die Gesundheit der Bevölkerung. Auch das passive Rauchen soll so vermindert werden.

Alles zum Thema Robert Koch-Institut

Allerdings ist Rauchen in Schweden bereits seit vielen Jahren deutlich verpönter, als beispielsweise in östlichen EU-Ländern wie Rumänien. Viele Schweden empfinden es sogar als unsozial, sch vor anderen eine Zigarette anzustecken.

Ziel: Schweden soll bis 2025 komplett rauchfrei werden

Die Regierung von Ministerpräsident Stefan Löfven hat das Ziel ausgegeben, dass Schweden bis zum Jahr 2025 rauchfrei wird. Bislang sah man die Schweden häufig dabei, wie sie in Stockholm und anderen Städten in abgetrennten Bereichen vor Kneipen und Restaurants an ihren Zigaretten ziehen.

Seit mehreren Jahren darf man in Schweden bereits nicht mehr im Inneren von Lokalen rauchen.

Rauchverbot in Deutschland

Zum Vergleich: In Deutschland darf seit dem Jahr 2007 nicht mehr überall geraucht werden. In der gesamten Bundesrepublik gilt seither beispielsweise in Behörden und öffentlichen Verkehrsmitteln Rauchverbot. Beim Thema Gastronomie gibt es allerdings von Bundesland zu Bundesland noch Unterschiede. In Hessen sind separate Raucherräume unter bestimmten Bedingungen zum Beispiel noch erlaubt – in Nordrhein-Westfalen darf im Inneren von Kneipen und Restaurants gar nicht mehr geraucht werden. 

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Es gibt konkrete Zahlen, die die Ausmaße des Rauchens in der Bundesrepublik erschreckend verdeutlichen: Laut Robert-Koch-Institut sterben jährlich über 100.000 Personen in Deutschland an den Folgen des Rauchens.

Doch um körperliche Schäden zu erleiden, muss man nicht selbst zum Glimmstängel greifen. Es gibt bisher keine genauen Zahlen, die zeigen, wie hoch die Zahl derer ist, die an den Folgen des Passivrauchens erkranken oder letztlich gar sterben. Es gilt jedoch als erwiesen, dass Passivrauchen ebenfalls tödlich sein kann. Eine Studie des Robert Koch-Institutes aus dem Jahr 2018 belegt, dass 23,8 Prozent der Deutschen regelmäßig zur Zigarette greifen.

(dpa/dob)