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Mit 95 JahrenEmeritierter Papst Benedikt XVI. gestorben – Trauergottesdienst im Januar geplant

Papst Benedikt XVI. ist tot. Nach seinem Tod wird der emeritierte Papst vom 2. Januar 2023 an im Petersdom aufgebahrt.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot. Fast zehn Jahre ist der spektakuläre Rücktritt von Papst Benedikt XVI. her, den er mit nachlassenden Kräften begründete. Am Ende wurde es ein langer Lebensabend für den gebürtigen Bayer – zurückgezogen hinter den Vatikanmauern. Nun ist er im hohen Alter gestorben.

„Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9.34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist“, teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit. Der Gesundheitszustand des gebürtigen Bayers hatte sich zuletzt verschlechtert.

Erster deutscher Papst seit etwa 480 Jahren: Benedikt XVI. gestorben

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat drei Tage vor seinem Tod seine Krankensalbung bekommen. Das teilte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Samstagmittag (31. Dezember 2022) vor Journalisten mit. Jener Mittwoch war auch der Tag, an dem Papst Franziskus in seiner Generalaudienz die Gläubigen aufrief, für seinen Vorgänger zu beten, da dieser ihm zufolge sehr krank war. Die Krankensalbung ist in der katholischen Kirche ein Sakrament, man kennt sie auch unter dem Begriff letzte Ölung.

Am Donnerstag (5. Januar 2023) um 9.30 Uhr wird Papst Franziskus dann den Trauergottesdienst für seinen Vorgänger auf dem Petersplatz in Rom leiten. Bruni zufolge soll dieser auf Wunsch Benedikts schlicht ablaufen.

Nach seinem Tod wird der emeritierte Papst Benedikt XVI. vom 2. Januar an im Petersdom aufgebahrt. Gläubige könnten dann von ihm Abschied nehmen. Das teilte der Vatikan am Samstag (31. Dezember 2022) mit. Kurz zuvor hatte der Sprecher des Heiligen Stuhls bekannt gegeben, dass Benedikt am Morgen des Silvestertages im Alter von 95 Jahren gestorben sei. 

Papst tot: Joseph Ratzinger wurde 2005 Nachfolger von Johannes Paul II.

Joseph Ratzinger war am 19. April 2005 als Nachfolger von Johannes Paul II. zum Papst gewählt worden. Benedikt war der erste deutsche Papst seit etwa 480 Jahren.

Knapp acht Jahre später trat er in einem spektakulären Schritt freiwillig zurück – als erster Papst seit mehr als 700 Jahren. Er begründete den Schritt mit seinem fortgeschrittenen Alter und seiner angeschlagenen Gesundheit – ihm fehlten die Kräfte für das anspruchsvolle Amt, sagte er damals. Während des Pontifikats seines Nachfolgers Franziskus lebte Benedikt zurückgezogen in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten.

In seinem Pontifikat führte Benedikt den konservativen Kurs seines Vorgängers fort. Er stemmte sich gegen eine Modernisierung der Kirche, was ihm viel Kritik einbrachte. Die anfängliche Begeisterung der Deutschen schwand. Seine Amtszeit wurde vor allem von Missbrauchsskandalen überschattet, die die katholische Kirche in eine tiefe Krise stürzten.

Papst Benedikt XVI. prägte die katholische Kirche

Schon weit vor Beginn seines Pontifikats prägte Benedikt die katholische Kirche. Als Präfekt der Glaubenskongregation in Rom hatte Kardinal Ratzinger, geboren am 16. April 1927 im oberbayerischen Marktl am Inn, bereits mehr als 20 Jahre Kirchengeschichte geschrieben. Seine strenge Haltung zu Themen wie Geburtenkontrolle, Abtreibung oder Zölibat lehnten zahlreiche Gläubige insbesondere in Europa ab. In anderen Teilen der katholischen Weltkirche erfuhr die konservative Linie dagegen Unterstützung.

2022 geriet auch sein eigener Umgang mit Missbrauchsfällen in der Zeit als Erzbischof von München und Freising (1977-1982) in die Schlagzeilen. Ein vom Münchener Erzbistum in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten warf ihm Fehlverhalten in vier Fällen vor. In einem öffentlichen Brief entschuldigte sich Benedikt etwas später bei allen Opfern sexuellen Missbrauchs.

Papst Benedikt wurde 95 Jahre alt –  er baute zuletzt körperlich stark ab

Zuvor war es um den Papst im Ruhestand still geworden. Obwohl er bis ins hohe Alter geistig fit war, wie sein Privatsekretär Georg Gänswein immer wieder betonte, baute er körperlich stark ab. Obwohl er „für die Welt verborgen“ bleiben wollte, befeuerte er mit Schriften zu heiklen Themen wie Zölibat oder Missbrauch immer wieder Spekulationen, dass er mit dem Kurs seines Nachfolgers Franziskus wohl zumindest in Teilen nicht einverstanden war.

Öffentliche Auftritte gab es von Benedikt zuletzt nicht mehr. Seinen 90. Geburtstag feierte er 2017 noch einmal mit einer Delegation aus der bayerischen Heimat. Danach empfing er Besuch im Kloster Mater Ecclesiae nur noch vereinzelt. In den letzten Jahren befand er sich nach eigenen Worten auf einer Pilgerreise „nach Hause“. (dpa)