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„Vorschau auf die Zukunft“Nasa-Aufnahme zeigt Todeskampf im All – uns blüht das gleiche Schicksal

Beobachtungen des Südlichen Ringnebels.

HANDOUT - 12.07.2022, ---: Das von der US-amerikanischen Weltraumbehörde Nasa zur Verfügung gestellte Bild vom 12. Juli 2022 zeigt vergleichende Beobachtungen des Südlichen Ringnebels im nahen Infrarot (l.) und im mittleren Infrarot (r)., die mit dem „James Webb“-Weltraumteleskop gemacht wurden.

Das „James Webb“-Teleskop der Nasa hat ein spektakuläres Bild eingefangen. Die Aufnahme zeigt einen Todeskampf, der auch unserem Sonnensystem blüht.

von Gianluca Reucher (gr)

Es sieht aus, wie eine Art Fußballstadion oder ein merkwürdig gefärbter Donut – in Wahrheit ist die neuste Aufnahme der Nasa aber weitaus dramatischer.

So zeigt das berühmte „James Webb“-Teleskop (JWST) einen Todeskampf im All in noch nie zuvor dagewesener Detailtreue. Gleichzeitig handelt es sich um einen Blick in die Zukunft, denn: Auch unserem Sonnensystem blüht dieses spektakuläre Schicksal.

Nasa: „James Webb“-Teleskop zeigt unglaublichen Todeskampf im All

Auf der Nasa-Aufnahme ist ein 2.600 Lichtjahre entfernter Stern zu sehen, der sich in den letzten Zügen seines Daseins befindet. Die donutartige Struktur aus glühendem Gas hat sich vor circa 4.000 Jahren um den Stern herum gebildet, als dieser seine äußere Gas- und Staubschicht abwarf.

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Dieser Vorgang passiert bei einem Stern von ähnlicher Größe wie unserer Sonne, wenn er nach vielen Millionen Jahren seinen gesamten Wasserstoffvorrat verbrannt hat und seine äußeren Schichten abstößt. Er wird dann zu einem weißen Zwergstern, der so lange abkühlt, bis er schließlich komplett verschwindet.

Das spektakuläre Bild des sterbenden Sterns auf Twitter:

„Wir sind Zeugen der letzten Kapitel im Leben eines Sterns, sozusagen eine Vorschau auf die ferne Zukunft der Sonne“, sagt Mike Barlow, Professor am University College London und Co-Leiter des JWST Ring Nebula Imaging Project, über die Nasa-Aufnahme und fügt an: „Die Beobachtungen von JWST haben ein neues Fenster zum Verständnis dieser beeindruckenden kosmischen Ereignisse geöffnet.“

In ferner Zukunft wird auch unsere Sonne ihren Brennstoff verbraucht haben, sich zu einem immer heißer werdenden roten Riesenstern aufblähen und dabei mindestens die Planeten Merkur und Venus verschlucken. Dann wird sie ebenfalls ihre Schichten abstoßen, zu einem weißen Zwergstern zusammenschrumpfen und schließlich verenden.

Leben auf der Erde wird dann schon längst nicht mehr möglich sein – zu heiß ist die Sonne bis dahin geworden. Die positive Nachricht: Bis unser Planet nicht mehr lebensfreundlich ist, werden noch ungefähr eine Milliarde Jahre vergehen. Bis die Sonne ihr Ende findet, sogar noch etwa fünf Milliarden Jahre.

Wissenschaft hat große Hoffnung in Nasa-Aufnahme

Um diesen Vorgang besser verstehen zu können, verspricht sich die Forschung viel von der neusten Nasa-Aufnahme: „Durch die Untersuchung des Ringnebels mit dem JWST erhoffen wir uns ein tieferes Verständnis der Lebenszyklen von Sternen und der Elemente, die sie in den Kosmos entlassen“, so der mitverantwortliche Wissenschaftler Nick Cox von der Weltraumbeobachtungsfirma ACRI-ST in Frankreich.

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Die fortschrittlichen Infrarot-Fähigkeiten des Nasa-Teleskops ermöglichen es, wie nie zuvor durch Gas zu blicken. Mike Barlow: „Die hochauflösenden Bilder zeigen nicht nur die komplizierten Details der sich ausdehnenden Hülle des Nebels, sondern enthüllen auch die innere Region um den zentralen Weißen Zwerg in exquisiter Klarheit.“

Übrigens: Auch Hobby-Weltraum-Fans können den Ringnebel sehen. Schon mit einem kleinen Teleskop lässt er sich im Sternbild Leier den ganzen Sommer über gut erkennen. (gr)