Nach Still-Eklat um Nina BottDas denken Kölner Gastronomen und Mütter darüber
Köln/Hamburg – Der Still-Eklat um „Prominent“-Moderatorin Nina Bott (41) hat die Diskussion erneut entfacht: Ist Stillen in der Öffentlichkeit angemessen oder sollte frau sich dafür lieber zurückziehen?
Nachdem Nina Bott aus einem Hamburger Café rausflog, weil sie ihrem Lio die Brust gab, haben wir uns mal umgehört.
Kölner Mütter stillen öffentlich
Und sind in Köln auf jede Menge Toleranz gestoßen. Im „Eltern-Kind-Cafe Halli Galli“ in der Mozartstraße trafen wir Sheila Mizushima (35). Die Japanerin stillt öffentlich. „Aber diskret und nicht so viel“, betont sie. „Ich habe auch schon in Parks gestillt, kein Problem“, so die Mutter, die aktuell wieder im sechsten Monat schwanger ist.
Bei ihrem nächsten Kind wird sie es wieder so handhaben. „Ich kann es aber auch verstehen, wenn Leute sich davon belästigt fühlen. Es gibt eben verschiedene Kulturen“, weiß die Japanerin.
Auch Frauen fordern Diskretion beim Stillen ein
Und davon kann auch „Eltern-Kind-Café“-Betreiberin Jenny Kaikscheuren (32) ein Liedchen singen, die das Café vor drei Jahren eröffnete. „Mittlerweile haben wir hinten eine Stillecke, weil ausländische Frauen uns oft danach fragten.“ Es geht also auch andersrum. Sprich: Auch Mütter wünschen sich Stille beim Stillen.
Dass Nina Bott aus dem Hamburger Café geworfen wurde, kann Kaikscheuren nicht nachvollziehen: „Wenn wir Hunger haben, kaufen wir uns auch ein Brötchen oder essen halt was. Ein Baby kann das nicht, daher müssen wir es dann stillen.“
Auch normale Kölner Cafés sind tolerant
Aber nicht nur Kölns „Mutter-Kind-Cafés“ zeigen sich tolerant. Auch im „Café Wahlen“ sind stillende Mütter willkommen, genau wie im „Café Rico“ und im Eiscafé „Breda“.
Aber was sagt die Knigge? „Man kann das ja nicht steuern, wann das Kind Hunger hat. Die meisten Mütter decken ein Tuch drüber, dass man eh nichts sieht und auch damit das Kind ungestört trinken kann. Man sollte dies tolerieren und akzeptieren“, so Etikette-Expertin Nadine Meyden (53).