Mitten im toleranten KölnStillende Elfie Scho-Antwerpes rausgeworfen!

Elfie Scho-Antwerpes

Auch die Kölner Bürgermeisterin Elfie Scho-Antwerpes bekam als stillende Mutter Diskriminierung zu spüren. 

Hamburg/Köln – Der unfassbare Rauswurf von TV-Moderatorin Nina Bott, weil sie in einem Lokal ihr Baby stillte. Kein Einzelfall: Auch die heutige Kölner Bürgermeisterin Elfie Scho-Antwerpes (66) hat bereits Diskriminierung als stillende Mutter erlebt.

Und dies im ach so toleranten Köln. Der Vorfall liegt allerdings schon 35 Jahre zurück. Das Lokal, in dem es passierte, gibt es heute nicht mehr.

Elfie Scho-Antwerpes aus Lokal geworfen

Scho-Antwerpes zum EXPRESS: „Ich saß mit meiner damals acht Monate alten Tochter Sarah in einem Café auf der Mittelstraße. Die Kleine hatte Hunger und ich stillte sie. Da hat der Inhaber tatsächlich zu mir gesagt: «Sie stören!»

Hier lesen: Mann regt sich über stillende Frau im Restaurant auf - mit lustigem Ende

Ich sagte ihm daraufhin meine Meinung, und alle Gäste waren auf meiner Seite. Doch der Inhaber bat mich, das Lokal zu verlassen. Ich habe bezahlt und  bin rausgegangen. Ich weiß noch, dass es draußen regnete.“

EXPRESS-Schlagzeile

Starke Rückendeckung für stillende Mütter: EXPRESS-Schlagzeile vom 16. Mai 1984

Der EXPRESS nahm sich damals an mehreren Tagen des Themas an, ging mit Scho-Antwerpes ins Café Reichard, um zu testen, wie die Gäste auf eine stillende Mutter reagieren. Es waren ausschließlich positive Rückmeldungen. 

In Kölner Cafés positive Reaktion auf stillende Elfie

„Stillen im Café – Bravo, Frau Antwerpes!“, titelte der EXPRESS am Tag darauf. „In der Redaktion klingelten die Telefone Sturm, bei Elfie Scho-Antwerpes wurde der Frühstückskaffee kalt: Der WDR bat um ein Interview für Mittagsmagazin – Stillen im Café war Gesprächsthema Nummer eins“, heißt es in dem Bericht vom 16. Mai 1984.

Sarah ist heute übrigens 35 und schon selbst Mutter. Bilanz der Geschichte: „Sie haben anderen Frauen Mut gemacht“, wie eine Leserin schrieb.