Nach 53 Jahren in GefangenschaftMilliardär macht's möglich: Orca fliegt in Riesen-Tank in die Freiheit

Orca Tilikum schwimmt in einem Becken im Aquarium. Davor stehen vier Tierpflegerinnen und Tierpfleger.

Für Lolita wird es nach 53 Jahren höchste Zeit, ins offene Meer umzuziehen. Auf dem Foto von März 2017 ist Orka Tilikum zu sehen, der in Gefangenschaft in einem Aquarium gestorben ist.

Lolita hat es geschafft: Nach 53 Jahren winkt für die Schwertwal-Dame die große Freiheit.

von Eva Gneisinger (eg)

Seit Jahren kämpft die gemeinnützige Organisation „Friends of Lolita“ dafür, dass sie in Freiheit leben darf. Im Alter von vier Jahren wurde Lolita 1970 gewaltsam gefangen genommen.

Rund 53 Jahre später ist es nun so weit: Die Orca-Dame darf zurück in ihre heimischen Gewässer – und das nur, weil ein großzügiger Sponsor den Schwertwal in sein Herz geschlossen hat.

Orca-Wal Lolita bekommt nach 53 Jahren die Freiheit geschenkt

Lolitas Lebensgeschichte ist nicht so rosig, wie ihr Spitzname „Tokitae“ („Schöner Tag, schöne Farben“) vermuten lässt. Der Schwertwal lebt seit jeher im Becken des „Miami Seaquarium“ in Gefangenschaft – dem kleinsten Orca-Becken der Welt.

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Damit ist bald endlich Schluss: Der Umzug von Florida an die Pazifikküste im Westen der USA soll innerhalb der nächsten 24 Monate geschehen. Dort wird der Orca im Meeresabschnitt zwischen der kanadischen Vancouver Island und dem US-Bundesstaat Washington leben.

Gelingen soll der Transport mithilfe eines riesigen Glastanks, der anschließend in ein großes Frachtflugzeug geladen wird und Lolita 5300 Kilometer in ihre neue Heimat fliegt. Für das aufwendige Manöver braucht es nicht nur gute Organisation, sondern auch eine Menge Geld. Geld, das bislang fehlte.

Möglich macht Lolitas Weg in die Freiheit der CEO der US-Footballmannschaft Indianapolis Colts, Jim Irsay, wie Business Insider berichtet. „Sie ist gesund, ich habe das Geld, lasst uns sie verlegen“, so Irsay vergangenen Monat in der Talkshow „The Pat McAfee Show“. Der 64-Jährige wird die Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro für die Verlegung des Schwertwals übernehmen.

Dabei kann die Umsiedlung in das offene Meer für Lolita nicht früh genug kommen: Dem Orca ging es in den vergangenen Jahren immer schlechter. Die sozialen Tiere leiden sehr unter dem isolierten Leben in einem Aquariumbecken. Lolitas Partner Hugo starb bereits im Jahr 1980, nachdem er sich durch mehrfaches Schlagen mit dem Schädel gegen die Glaswand des Aquariums suizidierte.

Damit die 57-jährige Lolita im offenen Meer überhaupt überleben kann, erarbeiten Tierpflegerinnen und -pfleger fleißig mit ihr, wie sie selbst auf Futtersuche gehen kann.