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Drama im TheaterDarsteller stirbt auf Bühne – aber Zuschauer denken an etwas völlig anderes

Innenansicht des Bolschoi-Theaters in Moskau, Foto vom 22. Mai 2004, wurde Schauplatz einer besonderen Tragödie. Ein Künstler geriet unter eine Bühnendekoration und wurde erdrückt.

Das Bolschoi-Theater in Moskau, Foto vom 22. Mai 2004, wurde Schauplatz einer besonderen Tragödie. Ein Künstler geriet unter eine Bühnendekoration und wurde erdrückt.

Am weltberühmten Moskauer Bolschoi-Theater ist ein 37-jähriger Künstler auf der Bühne verunglückt. Wie konnte es zu dem Unfall kommen?

Moskau. Ein 37 Jahre alte Künstler ist während der Vorstellung im weltberühmten Bolschoi-Theater in Moskau ums Leben gekommen. Er geriet unter eine Bühnendekoration und wurde erdrückt.

Der junge Mann, der am Samstagabend (9. Oktober 2021) in der russischen Volksoper „Sadko“ eine Statistenrolle hatte, hörte wohl bei einem Wechsel des Bühnenbilds die Warnungen von Kollegen nicht. Er verunglückte beim Wechsel der Dekoration, sagte Bolschoi-Sprecherin Katerina Nowikowa der Deutschen Presse-Agentur.

Moskau: Künstler hörte wohl die Warnungen der Kollegen nicht

Eine für Sonntagabend geplante neue Aufführung des kulissenreichen Kostümspektakels von dem Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow wurde aus Gründen der Trauer abgesagt.

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Zuschauer, die im Saal am Samstag filmten, veröffentlichten in den sozialen Netzwerken Aufnahmen von dem Moment, als sich ziemlich am Anfang eine Bühnenwand absenkte. Wenig später rief der Hauptdarsteller: „Stop! Stop! Rufen Sie einen Notarzt! Hier ist Blut.“ Im Internet-Kanal Telegram sprachen Augenzeugen von einer „Tragödie“. Einige Zuschauer sagten, sie hätten das Unglück zunächst für einen Teil der Inszenierung gehalten.

Von den Reihen der Zuschauer aus - Russlands größtes Theater hat rund 2500 Plätze - war das Unglück wegen der vielen Darsteller aber kaum zu sehen. Die Wand, die den jungen Mann erdrückte, soll rund zwei Tonnen gewogen haben. Wenig später wurde der Vorhang zugezogen.

Theatersprecherin Nowikowa sprach von einem „tragischen Ereignis“, dessen Umstände aufgeklärt werden müssten. Die Aufführung wurde am Samstagabend zunächst unterbrochen, und die Zuschauer wurden gebeten, den Saal zu verlassen. Dann sei die Vorstellung ganz beendet worden.

Theatersprecherin sprach von einem „tragischen Ereignis“

Wenig später fuhr die Polizei an dem weltberühmten Haus vor. Ermittler waren im Theater im Einsatz, um den genauen Hergang des Unfalls zu untersuchen, sagte Julia Iwanowa von der zuständigen Behörde in der russischen Hauptstadt. Nach den Untersuchungen werde entschieden, ob es ein Strafverfahren gebe. Der Künstler sei noch vor Eintreffen des Notarztes gestorben, sagte sie. Untersucht wird den Ermittlern zufolge auch, ob der Arbeitsschutz und die allgemeinen Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte auch Fotos von der Unglücksstelle in den Kulissen.

Vermutet wurde, dass der Darsteller sich in die falsche Richtung bewegt habe und so unter die Dekoration geraten sei. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, dass die Bühnenwand nicht heruntergefallen ist, sondern sich stetig auf den Boden zubewegt.

Bolschoi ist Russlands größtes Staatstheater

Das Bolschoi ist Russlands größtes Staatstheater und weltberühmt für seine Ballett- und Opernaufführungen und internationalen Gastspiele. Es ist Heimat der größten Balletttruppe der Welt. Viele internationale Stars arbeiten an dem Theater, das auch eine neue Bühne und ein Kammertheater hat. Ein Besuch des historischen Musentempels mit dem prunkvollen und durch viel Gold glänzenden Saal ist bei Touristen aus aller Welt beliebt. Das Bolschoi gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Moskaus.

Es kommt nicht das erste Mal vor, dass das in diesem Jahrhundert aufwendig sanierte Bolschoi-Theater Besuch von der Polizei bekommt. 2013 sorgte das Haus international für Aufsehen, als Ballettchef Sergej Filin Opfer eines Säureanschlags wurde. Ein Solotänzer hatte ihm das Gesicht verätzen lassen von anderen Tätern, weil er mit der Verteilung der Ballettrollen an dem wichtigsten Theater des Landes nicht einverstanden gewesen war. Ärzte in Russland und Deutschland konnten Filins Augenlicht teilweise retten, er bleibt sehbehindert. (mt/dpa)