Diese Nachricht erschüttert die Modewelt: Nicht nur eins, sondern gleich zwei angesehene Modelabel gehen in die Insolvenz. Eines davon in Eigenverantwortung.
Modelabel in der KriseGleich zwei beliebte Unternehmen sind pleite
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Gleich zwei beliebte Modelabel melden Insolvenz an. Eines davon in Eigenverantwortung.
von Jana Steger (JS)
Die Modeindustrie leidet unter der aktuellen Krise. Nun hat es mit Lala Berlin und Naf Naf weitere Unternehmen getroffen. „Die Vielfalt zelebrieren und das Miteinander in den Vordergrund stellen“, heißt es beispielsweise auf der Website der Berliner Marke „Lala Berlin“.
Gegründet von Designerin Leyla Piedayesh, habe das Modeunternehmen nun offiziell Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der Antrag wurde beim zuständigen Amtsgericht Charlottenburg eingereicht, hieß es unter anderem in Berichten des Modeportals „fashionunited.de“.
„Lala Berlin“ und „Naf Naf“: Modeketten melden Insolvenz an
Das Gericht habe den Antrag positiv beschieden. Doch was bedeutet Eigenverwaltung überhaupt? Bei dieser besonderen Form der Insolvenz behält das betroffene Unternehmen, in diesem Fall „Lala Berlin“, die Kontrolle über seine eigenen Geschicke. Statt eines Insolvenzverwalters oder -verwalterin wird ein Sachverwalter bzw. eine Sachverwalterin vom Gericht eingesetzt, allerdings lediglich mit einer überwachenden Rolle ausgestattet.
Die Gründerin und Geschäftsführerin von „Lala Berlin“, Leyla Piedayesh, behalte somit weiterhin die operative Führung des Unternehmens. Die Eigenverwaltung bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, eigenständig operative Entscheidungen zu treffen und seinen Betrieb fortzuführen. Der Sachwalter fungiert dabei als eine Art „Aufpasser“, der sicherstellen soll, dass die Interessen der Gläubiger und Gläubigerinnen gewahrt bleiben.
Doch weshalb kam es überhaupt zu dem Antrag? Nach Angaben von Gründerin Leyla Piedayesh seien unter anderem der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise sowie die hohe Inflation Gründe für die Insolvenz auf Eigenverwaltung gewesen sein. Bei dem Prozess sollen unter anderem Experten und Expertinnen der Firma „Dentons“ das Berliner Modelabel unterstützen.
„Unser Ziel ist es, nunmehr schnellstmöglich eine:n starken strategische:n Partner:in zu finden und die bereits eingeleitete Sanierung gemeinsam mit ihm/ihr erfolgreich zum Abschluss zu bringen”, so Piedayesh. „Unsere international bekannte Marke, unsere breite Fangemeinde, unser motiviertes Team sowie nicht zuletzt unser enormes Wachstumspotential sind hervorragende Argumente für eine Investition in unser Label.“
Fans von Lala Berlin so wie Mitarbeitende des Unternehmens können erst einmal aufatmen. Der Geschäfts- und Verkaufsbetrieb solle nämlich zunächst unverändert weitergeführt werden. Auch die Gehälter sollen nach wie vor weiter ausgezahlt werden.
Neben „Lala Berlin“: Auch die französische Modekette „Naf Naf“ meldet Insolvenz an
Neben „Lala Berlin“ gibt es noch ein weiteres Modelabel, welches nun Insolvenz angemeldet hat: Die Rede ist von der französischen Modekette „Naf Naf“. Wie ein Sprecher der für Alltags-Frauenmode bekannten Marke am Donnerstag (31. August 2023) sagte, stellte das Unternehmen bereits am Anfang der Woche einen entsprechenden Antrag.
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Damit bestätigte „Naf Naf“ einen Bericht des Portals „Fashion Network“. Es gehe dabei vor allem um enorme Zahlungsrückstände für Mieten, die das Modeunternehmen in der Corona-Zeit angehäuft hatte.
„Naf Naf “war 1973 von zwei Brüdern gegründet worden und ist auf Prêt-à-Porter-Mode spezialisiert. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt in Frankreich 660 Mitarbeitende, verfügte über 131 Filialen und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 141 Millionen Euro. (mit afp)