Ermittlungen nach tödlichem UnfallSiebenjährige stirbt in Freizeitbad – dritter Vorfall in einem Jahr

Ein Rettungsfahrzeug steht während der Räumung des Freizeitbades „Miramar“ vor dem Bad. Das Bad wurde im Dezember 2019 wegen Haut- und Atemwegsreizungen bei mehreren Besuchern im Saunabereich geräumt.

Ein Rettungsfahrzeug steht während der Räumung des Freizeitbades „Miramar“ vor dem Bad. Das Bad wurde im Dezember 2019 wegen Haut- und Atemwegsreizungen bei mehreren Besuchern im Saunabereich geräumt.

Es ist bereits der dritte Vorfall innerhalb eines Jahres im Weinheimer Freizeitbad „Miramar“. Für eine Siebenjährige endete ein tragisches Unglück tödlich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

von Jan Voß (jv)

Drei schwere Unfälle im Freizeitbad „Miramar“ in Weinheim. Alle innerhalb von nur einem Jahr. Alles nur tragische Unglücke? Die Staatsanwaltschaft ermittelt und hat nun ihre vorläufigen Ergebnisse mitgeteilt.

Ein Bademeister hatte noch versucht, das sieben Jahre alte Mädchen zu reanimieren. Doch am Ende hat es nicht gereicht. Das Kind ist mittlerweile gestorben. Das teilte die Staatsanwaltschaft Mannheim am Dienstag (16. August) mit.

Tödlicher Unfall im „Miramar“ – Mädchen (7) geht im Wellenbad unter

Am Tag des Unfalls am 17. Juli war die Mutter der Siebenjährigen zum Unglückszeitpunkt kurz abgelenkt, weil sie sich um den kleinen Bruder des Kindes kümmern musste. Unbemerkt stieg das Mädchen in diesem Moment allein ins Wellenbad im „Miramar“.

Wenig später wurde die Siebenjährige von einem Badegast leblos aus dem Wasser gezogen. Alle Reanimierungsversuche blieben letztendlich erfolglos, die Kleine starb im Krankenhaus.

Freizeitbad „Miramar“ zeigt sich über Tod „tief erschüttert“

„Wir sind tief erschüttert über den Tod des siebenjährigen Mädchens“, sagte „Miramar“-Geschäftsführer Marcus Steinhart laut einer Erklärung. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Eltern, die diesen tragischen Verlust verarbeiten müssen, und bei allen Angehörigen und Freunden der Familie.“

Anhaltspunkte für ein schuldhaftes Verhalten fand die Staatsanwaltschaft aber weder bei der Mutter noch bei den Angestellten des Freizeitbades in Weinheim. Vielmehr deuteten die Ermittlungen auf einen tragischen und schicksalhaften Verlauf der Ereignisse, berichtet der „SWR“.

„Miramar“: Frau bleibt in Looping-Rutsche stecken – dann kommt es zum Zusammenstoß

Zu einem anderen Ergebnis kamen die Ermittler unterdessen bei einem  weiteren Fall, zu dem es im November 2021 in der Looping-Rutsche des „Miramar“, dem sogenannten Hurrikane-Loop gekommen war.

Eine Frau war in der Rutsche stecken geblieben. Vom Personal bliebt dies unbemerkt, obwohl die Frau rund 80 Minuten dort festgesessen haben soll. Später sei dann eine weitere Frau aufgerutscht. Beide Badegäste wurden bei dem Zusammenstoß verletzt.

Vorfall im „Miramar“: Staatsanwaltschaft erlässt Strafbefehl

Die Staatsanwaltschaft fand durch ihre Ermittlungen bestätigt, dass der zuständige Mitarbeiter des Freizeitbades nicht überprüfte, ob die erste Besucherin die Rutsche verlassen hatte. Gegen ihn wurde Strafbefehl in Höhe von 60 Tagessätzen wegen fahrlässiger Körperverletzung beantragt. Das Bad trennte sich inzwischen von dem Mitarbeiter.

Bei einem dritten Vorfall im August 2021 wurde ein Besucher auf der sogenannten Piratenrutsche des „Miramar“ verletzt. Ursache war demnach der niedrige Wasserstand auf der Rutsche.

Ausreichende Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten konnte die Staatsanwaltschaft aber nicht finden. Auch ein technischer Defekt wurde nicht ausgemacht. Die Ermittlungen in diesem Fall wurde deshalb eingestellt.