Bittere Erinnerungen an eine blutige Nacht in Europa: Durch islamistischen Terror sind 2015 bei Anschlägen in Paris 130 Menschen getötet worden, allein 90 starben im Bataclan bei einem Massaker.
Massaker in ParisBataclan: Prozess um verheerende islamistische Terroranschläge startet
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Paris in der Nacht vom 13. auf den 14. November 2015: Islamistischer Terror regiert die Stadt. 130 Menschen sterben, ein Großteil davon in der Konzerthalle Bataclan. Das Bild zeigt die damalige Situation mit verletzten Personen.
Paris. In Paris beginnt am Mittwoch, 8. September 2021, der Prozess um die verheerenden islamistischen Terroranschläge in der französischen Hauptstadt vor knapp sechs Jahren mit 130 Toten und 350 Verletzten.
Angeklagt sind 20 Verdächtige, unter ihnen der bereits in Belgien verurteilte Salah Abdeslam. Er gilt als einer der Haupttäter. Ein speziell für den Prozess zusammengestelltes Pariser Schwurgericht verhandelt unter höchster Sicherheitsstufe in einem eigens dafür hergerichteten Saal. 12 der 20 Angeklagten droht lebenslange Haft, gegen 6 wird der Prozess in Abwesenheit geführt.
Extremisten hatten am 13. November 2015, einem Freitag, in der Pariser Konzerthalle Bataclan ein Massaker angerichtet und dort 90 Menschen erschossen. Außerdem beschossen sie Bars und Restaurants im Osten der Hauptstadt. Insgesamt töteten die Attentäter bei den Angriffen an verschiedenen Orten in Paris 130 Menschen. Am Stade de France sprengten sich zudem während des Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich drei Selbstmordattentäter in die Luft. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es 1765 Nebenkläger. Zum Prozessauftakt sind zwei Tage alleine dafür reserviert, jeden namentlich aufzurufen.
Terror in Paris im Jahr 2015: Hunderte Zeugen sind vorgeladen worden
Erst am dritten Tag will das Gericht inhaltlich breiter auf die Vorwürfe eingehen, die sich auf 500 Aktenordner mit Ermittlungsergebnissen stützen. Hunderte Zeugen sind vorgeladen worden, darunter Ermittler aus Frankreich und Belgien sowie der damalige französische Präsident François Hollande, heißt es. Zunächst ist der Prozess bis Mai 2022 terminiert.
Einen angesichts des dramatischen Ausmaßes der Terrornacht gebührenden Raum erhalten die Opfer und ihre Angehörigen: Über fünf Wochen hinweg sollen rund 300 von ihnen das Erlebte schildern. Je eine halbe Stunde wird jedem eingeräumt, 14 solcher Aussagen pro Verhandlungstag sind eingeplant. (dpa/dok)