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Mariupol, die gequälte StadtAngst vor verheerender Seuche – Video-Szene sorgt für riesige Wut

Blick in das völlig zerstörte Theater in Mariupol, das Foto stammt vom 4. April: Mittlerweile befindet sich die Stadt unter russischer Kontrolle, jetzt sorgt ein Lügen-Video aus dem Gebäude für Wut im Netz.

Blick in das völlig zerstörte Theater in Mariupol, das Foto stammt vom 4. April 2022: Mittlerweile befindet sich die Stadt unter russischer Kontrolle, jetzt sorgt ein Lügen-Video aus dem Gebäude für Wut im Netz.

Seit Wochen befindet sich Mariupol unter russischer Kontrolle: Nach den Schrecken des Krieges und der Belagerung folgt nun der Schrecken der Besetzung. Die Menschen haben Angst, es herrscht Not – ein Lügen-Video im Netz sorgt zudem für riesige Wut.

Einst war Mariupol eine moderne, gut entwickelte Stadt, mit einer lebendigen Kunst- und Kulturszene. Dann kam der Krieg. Putins Armee zerbombte die Stadt in Schutt und Asche. Mariupol wurde zu einem der furchtbarsten Schauplätze dieses Krieges.

Im März gingen Bilder des zerstörten Theaters von Mariupol um die Welt. Hunderte Menschen starben in dem Gebäude durch eine russische Bombe. 

Eine Geburtsklinik wurde bombardiert, ein Foto zeigt eine schwer verletzte Schwangere, die aus den Trümmern getragen wird – auch dieses Foto ging um die Welt. Sie und ihr Baby starben später, zusammen mit mindestens zwei weiteren Menschen. 

Nachdem die Stadt zerstört war, folgten Wochen der Belagerung, Mariupol wurde von russischen Truppen eingeschlossen. Es fehlt den Menschen an Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten, sie können nicht heizen – es fehlt an allem. Die Stadt blutet aus. 

Mariupol: Stadt unter russischer Kontrolle

Und nun ist Mariupol unter russischer Kontrolle. Der Schriftzug direkt am Eingang zur Stadt erscheint nun in den Farben der russischen Nationalflagge, nicht länger in denen der ukrainischen. Mehrere Trucks mit riesigen Bildschirmen lassen die Stadt mit russischer Staatspropaganda beschallen. Putins Staatsmedien inszenieren ein normales Leben, Russland räume auf. 

Doch wer sich bei den Menschen umhört, der hört von Not, Elend und Angst, wie die „Tagesschau“ berichtet. Das Trinkwasser bleibt knapp, viele Leitungen sind zerstört. Wenn es verteilt wird, würden sich riesige Schlangen bilden. Eine Anwohnerin berichtet, wie die Menschen gar um das wertvolle Wasser kämpfen. 

Bürgermeister von Mariupol: „Ausbruch von Dysenterie und Cholera“

Die, die kein Wasser bekommen, holen es entweder aus natürlichen Quellen – oder sogar aus der Kanalisation. Viele können es anschließend nicht einmal abkochen, denn das ist ohne Strom und Gas für viele schwer. Das hat nun offenbar Folgen.

„Es gibt einen Ausbruch von Dysenterie und Cholera“, sagte Bürgermeister Wadym Boitschenko im ukrainischen Fernsehen. „Der Krieg, der mehr als 20.000 Menschen das Leben gekostet hat, wird mit diesen Infektionsausbrüchen leider die Leben weiterer Tausender von Menschen in Mariupol fordern.“

Er hat die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz aufgefordert, sich für die Einrichtung eines Fluchtkorridors einzusetzen, damit die verbliebenen Einwohnerinnen und Einwohner die Stadt verlassen können.

Auch der Chefhygienearzt der Ukraine, Ihor Kusin, berichtet, dass die zerstörte Infrastruktur in der Stadt dazu führe, dass Abwasser mit Trink- und Grundwasser vermischt werde. Auch Brunnen seien verschmutzt. Der Sommer erhöhe die Gefahr vor Infektionskrankheiten.

Das ist längst nicht das einzige Problem: Boitschenko wirft dem Besatzer zudem auf Telegram vor, Häuser abzureißen, ohne die Leichen darin zu bergen. Sie würden mit dem Schutt abtransportiert. 

Ukraine: Für die Menschen in Mariupol ändert sich jetzt alles

Und jene, die bisher überlebt haben, kochen in ihren zerbombten Häusern und Höfen an offenen Feuerstellen, wie in Videos in sozialen Netzwerken zu sehen ist, zwischen Müll und Schutt. 

Derweil setzt Russland seine Versuche fort, die Spuren des Krieges zu verwischen. Im Netz kursiert ein Video, das eine Russin zeigen soll, die angeblich eine Führung durch das völlig zerstörte Theater macht. Sie erklärt, die ukrainischen Kräfte seien schuld an der Zerstörung des Gebäudes. „Selenskyj hat den Soldaten befohlen, sich hier hinter den Zivilisten zu verstecken, er wird dafür verurteilt werden.“ Die Szene sorgt für riesige Wut im Netz. 

Mariupol: Russland händigt Pässe aus

Für die Menschen in Mariupol ändert sich so gut wie alles. In den besetzten Gebieten werden russische Pässe ausgehändigt, Putin hatte das Verfahren für den Erhalt im Mai vereinfacht. Wer einen Pass hat, werde als „vollwertige Bürger“ Russlands betrachtet.

Ukrainische Behörden aber werfen den russischen Besatzern vor, Menschen in die russische Staatsbürgerschaft zu zwingen. Sie befürchten, Putin werde die besetzten Gebiete annektieren – mit dem Vorwand, in der Region lebten vorwiegend russische Staatsbürgerinnen und -bürger. Auch der russische Rubel wird eingeführt, ebenso wie das russische Funknetz. 

Die russische Nachrichtenagentur Tass zitiert das Ministerium für Katastrophenschutz: „Fast drei Monate lang befanden sich die Bewohner von Mariupol aufgrund fehlender Stromversorgung in einem Informationsvakuum. Die Retter des russischen Katastrophenschutzministeriums setzen drei mobile Komplexe zur Information und Alarmierung der Bevölkerung ein.“ Unfassbar zynische Worte in Anbetracht der Zerstörung und des Leids, für das Putins Armee verantwortlich ist. (mg)