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„Extrem aggressiv“Blutige Blessuren: Schildkröten attackieren Touris in Kroatien

Eine Unechte Karettschildkröte schwimmt durch ein Wasserbecken im Aquarium Wilhelmshaven, hier im Oktober 2022.

An der kroatischen Adriaküste ereigneten sich bereits mehrere Attacken von Badegästen durch Schildkröten.

Schmerzhafte Bisse, zugefügt durch Meeresschildkröten. Berichte über attackierte Urlauberinnen und Urlauber in Kroatien häufen sich. Expertinnen und Experten haben verschiedene Ansätze für die Ursache. 

von Jana Steger (JS)

Nichtsahnend geht eine Frau an der kroatischen Adriaküste schwimmen. Als sie aus dem Wasser zum Strand zurückkehrt, ist ihr Körper übersät mit blutigen Blessuren an Ober- und Unterschenkel sowie am Daumen. Doch die Dame sei nicht in Kontakt mit gefährlichen Raubfischen oder Quallen gewesen.

Die Verletzungen stammen von Bissen einer Meeresschildkröte. „Die Schildkröte war extrem aggressiv, während die Dame weglief, verfolgte sie sie und biss dreimal zu“, schilderte ein Zeuge dem kroatischen Medium Dnevnik

Kroatische Adria: Gleich mehrere Attacken durch Meeresschildkröten

Bei dem Übeltäter handle es sich um die sogenannte Unechte Karettschildkröte. So wurden in letzter Zeit bereits mehrere Angriffe durch das Tier geschildert. Unter anderem wurden Unfälle an den Stränden der Insel Ciovo und der Hafenstadt Split gemeldet.

In der kroatischen Adria sei diese Art von Schildkröte sogar die am häufigsten vorkommende Meeresschildkröte. Durch den besonders großen Kopf des Tieres werden die kräftigen Kiefermuskeln unterstützt. Dadurch können die Meeresbewohner ordentlich zubeißen. 

Eigentlich knacken die Unechten Karettschildkröten Wellhornschnecken sowie Muscheln und gelten als friedlich. Doch im Falle der attackierten Dame in Kroatien verlief die Begegnung mit dem Tier wohl alles andere als friedlich. Kurz nach dem Unfall sei der Notruf abgesetzt worden.

Zwar seien von den zuständigen Behörden zwei Tierärzte beauftragt worden, sich die Bisse anzusehen. Diese seien jedoch überfordert gewesen, so der Zeuge laut Medienberichten. „Die Wunde sah sehr hässlich aus“, beschrieb der Mann die Situation weiter. „Wenn sie ein Kind gebissen hätte, wäre das Bein mit Sicherheit verloren gewesen.“

Die verwundete Frau sei zwar gegen Tetanus geimpft gewesen. Dennoch zeigte sich der Mann fassungslos darüber, dass bisher keine Konsequenzen aufgrund des Unfalls eingeleitet wurden. Weiter erklärte der Mann: „Niemand unternimmt etwas. Das Ministerium hat gesagt, dass der Strand geschlossen werden soll, aber das ist nicht passiert.“

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Was der Zeuge außerdem nicht verstehe: „Es kann verfolgt werden, wohin sich die Tiere bewegen, aber ich habe niemanden gesehen, der das getan hat. Dabei müssten sie Kilometer von der Küste entfernt leben.“ Trotz der geschilderten Konfrontation würden die Menschen noch immer ins Wasser gehen, „und es ist schwierig, sie davon zu überzeugen, dass es gefährlich ist“.

Expertinnen und Experten: Attacken durch Schildkröten können verschiedene Gründe haben

Warum aber hat der Meeresbewohner zugeschnappt? Das könnte laut Experten und Expertinnen verschiedene Gründen haben. „In gewisser Weise fühlte sie sich bedroht und reagierte so. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass es sich um ein verletztes Tier handelt, das desorientiert ist und daher einige ungewöhnliche Verhaltensweisen zeigt, die in keiner Weise vorhersehbar sind“, wird Prof. Alen Soldo von der Universitätsabteilung für Meeresstudien der Universität Split zitiert.

Generell seien Angriffe durch Meeresschildkröten aber eher unüblich. Laut Daniel Abhed, Meeresbiologe und Professor an der Universität Wien, sei es auf keinen Fall normal, dass Schildkröten Urlauber und Urlauberinnen attackieren.

Gegenüber „heute.at“ äußert eine Expertin eine weitere Theorie.

„Da sich Meeresschildkröten weder von Menschen ernähren noch ein Brutpflegeverhalten an den Tag legen – sprich ihre Jungtiere schützen wollen – kann ich mir die Attacke nur dadurch erklären, dass das Tier bewusst von Menschen provoziert wurde. Generell sollte man Wildtieren mit Respekt begegnen und einen Sicherheitsabstand einhalten.“