Corona-Horror auf KreuzfahrtschiffRückholaktion nach Deutschland, Gäste erleichtert

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Erleichtert winken einige Passagiere aus dem Bus, der sie zum Flughafen bringt.

Perth/Bonn – Die Rückholaktion der Passagiere des Kreuzfahrtschiffes MS Artania läuft. Um 18.34 Uhr (MESZ) am Sonntag hob die letzte von vier gecharterten Condor-Maschinen vom internationalen Flughafen in Perth Richtung in Deutschland (mit Zwischenlandung in Phuket) ab. Die Flugzeuge werden am Montagmorgen in Frankfurt erwartet.

Busse mit Polizei-Eskorte zum Flughafen gebracht

An Bord der Sonder-Flugzeuge ist der Großteil der 832 auf dem Schiff verbliebenen Passagiere einer Weltreise mit dem Kreuzfahrtschiff Artania, das vom bekannten TV-Kapitän Morten Hansen (60) aus der ARD-Serie „Verrückt nach Meer"  gesteuert wurde.

Unter großen Sicherheitsvorkehrungen wurden die Passagiere in Bussen vom Hafen in Freemantle zum internationalen Flughafen von Perth gebracht. Die Bus-Kolonne wurde von Polizeiautos eskortiert.

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Mit Bussen wurden die Passagiere zum Flughafen von Perth gebracht.

Aus den Fenstern winkten zahlreiche offensichtlich erleichterte Gäste, andere schossen mit ihren Handys letzte Erinnerungsfotos. Auf den Balkonen des hinterlassenen Schiffes waren mehrere Transparente angebracht, auf denen zu lesen war: „Danke, Freemantle" oder „Freemantle, we love you".

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Wie viele Passagiere tatsächlich nach Hause durften, konnte der Veranstalter zunächst nicht sagen. Diese Angaben wären auch für die Angehörigen wichtig, wie Phoenix-Geschäftsführer Benjamin Krumpen in Bonn sagte. Insgesamt sei damit kalkuliert worden, 860 Leute nach Deutschland zurückzuholen - neben Schiffsreisenden auch Crewmitglieder und auch 40 wegen der Coronakrise in Australien gestrandeten Urlauber.

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Polizei und medizinisches Personal überwachten im Hafen von Freemantle das Einsteigen der Passagiere in die Busse.

Bei sieben Passagieren war nach Phoenix-Angaben bereits das Covid-19-Virus diagnostiziert worden, sie werden in einem Krankenhaus von Perth behandelt. Hinzu kamen 46 Passagiere, die über Corona-verdächtige Sympome klagten. Die westaustralische Regionalregierung berichtete unterdessen von 29 am Sonntag neu bestätigten Infektionen.

Gesundheitsminister: Drei Patienten in kritischem Zustand

Drei der Erkrankten seien im kritischen Zustand auf der Intensivstation, hatte der Gesundheitsminister des Bundesstaats von Westaustralien, Roger Cook, mitgeteilt. Auf dem Schiff sei ein „Krisenpunkt“ erreicht worden, nachdem  zahlreiche Passagiere am Freitag über Corona-Symptome geklagt hätten.

Alle, die nicht positiv getestet wurden und keine Krankheitssymptome zeigten, durften nach Angaben des Bonner Reiseveranstalters Phoenix nach Hause fliegen.

In mindestens einem Fall habe die Ehefrau bei ihrem infizierten Ehemann bleiben wollen. Die Behörden hätten aber entschieden, dass Partner oder Partnerin nicht bleiben durften. Passagiere, die vor Ort in Quarantäne sollten, waren nach Angaben von Phoenixreisen bis zuletzt in ihren Kabinen. (uf, dpa)