Konklave hat begonnenWer wird der neue Papst? Erster Rauch steigt bereits auf

Jetzt wird es ernst: Nach tagelangen Spekulationen beginnt am Nachmittag das Konklave zur Wahl des neuen Papstes. Bereits am Abend stieg erster schwarzer Rauch auf (oben im Live-Stream ansehen).

Im Vatikan hat das Konklave zur Wahl des neuen Papstes begonnen. In der Sixtinischen Kapelle schloss sich die Tür hinter den 133 Kardinälen, die jetzt abgeschottet von der Außenwelt über den Nachfolger des verstorbenen Papstes Franziskus beraten.

Mit „Extra omnes“  („alle hinaus“) hat der derzeitige Zeremonienmeister Diego Giovanni Ravelli alle Nicht-Wahlberechtigten aufgefordert, die Sixtinische Kapelle zu verlassen. Wenige Stunden später stieg schwarzer Rauch auf: Traditionell ein Zeichen dafür, dass noch kein neuer Papst feststeht. Das war erwartet worden. Heißt: Das Warten geht weiter.

Kardinäle erbitten vor Papstwahl göttlichen Beistand

Mit einer feierlichen Messe im Petersdom haben sich mehr als 130 Kardinäle zuvor aus aller Welt auf ihr Konklave zur Wahl des neuen Papstes eingestimmt.

An dem Gottesdienst in Rom nahmen auch Kardinäle teil, die wegen Überschreitens der Altersgrenze von 80 Jahren bei den Abstimmungen in der Sixtinischen Kapelle später nicht mehr dabei sein dürfen. Das Konklave beginnt am Nachmittag - streng abgeschottet von der Außenwelt. Dann soll es auch schon einen ersten Wahlgang geben. Mit einer sofortigen Entscheidung rechnet niemand.

Die Messe „Pro eligendo Romano Pontefice“ („Zur Wahl des Römischen Pontifex“) wurde vom Dekan des Kardinalkollegiums geleitet, dem Italiener Giovanni Battista Re. Der 91-Jährige sagte, man habe sich versammelt, um den Beistand des Heiligen Geistes für die Wahl zu erbitten.

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Die insgesamt 133 wahlberechtigten Kardinäle - alle in rot - ermahnte er, „alle persönlichen Erwägungen zurückzustellen“. Jetzt dürfe man „nur den Gott Jesu Christi sowie das Wohl der Kirche und der Menschheit im Sinn und im Herzen haben“.

Papstwahl: Erster Rauch gegen 19 Uhr erwartet

Für die Wahl zum 267. Pontifex in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich - also 89 Stimmen. Viele rechnen damit, dass es noch diese Woche einen neuen Papst geben wird: Seit den 1960er Jahren waren alle Konklave nach zwei oder drei Tagen vorbei.

Nach dem ersten Wahlgang soll dann am Abend - vermutlich gegen 19.00 Uhr - erstmals wieder Rauch aus dem Schornstein auf dem Dach der Kapelle aufsteigen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er schwarz sein. Das bedeutet, dass sich die Kardinäle noch nicht einig wurden. Nur bei einer Zweidrittelmehrheit ist der Rauch weiß. Das könnte dauern.

Kardinäle feiern die Messe „Pro eligendo Romano Pontefice“ im Petersdom.

Kardinäle feiern die Messe „Pro eligendo Romano Pontefice“ im Petersdom.

Wenn es so weit ist, wird etwas später vom Balkon des Petersdoms aus verkündet: Habemus Papam (Wir haben einen Papst). Dann zeigt sich das neue Kirchenoberhaupt der Öffentlichkeit.

Die meisten Vatikan-Kenner rechnen damit, dass dies noch diese Woche geschehen wird. Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio, der sich dann den Papstnamen Franziskus gab, wurde 2013 nach anderthalb Tagen gewählt, im fünften Wahlgang.

Beim deutschen Papst Benedikt XVI. ging es 2005 sogar noch schneller: vier Wahlgänge nur. Benedikt trat dann als erster Papst nach vielen Jahrhunderten völlig überraschend zurück. Er starb an Silvester 2022 mit 95 Jahren.

Und hier findet die Wahl statt: in der Sixtinischen Kapelle. Verriegelt wird sie mit einem einzigartigen Schlüssel – es gibt davon nur ein Exemplar. Es ist wohl der wichtigste Schlüssel im Vatikan. Am Nachmittag kam er in Gebrauch: Dann schließen sich die mehr als 130 Kardinäle für das Konklave in der Kapelle im Apostolischen Palast ein, um zu wählen. (dpa/mg)