Geiselnahme in HollandOpfer melden sich erstmals zu Wort – Video zeigt Einsatz

Eine Geiselnahme hielt am Samstag (30. März 2024) die Stadt Ede bei Arnheim in Atem. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Nun melden sich die Opfer zu Wort. 

Schock kurz vor Ostersonntag: In einem Café der niederländischen Stadt Ede zwischen Arnheim und Utrecht waren am Samstag (30. März 2024) mehrere Menschen als Geiseln genommen worden.

Nun haben vier Geiseln eine Erklärung veröffentlicht. Für sie sei es „ein unbekannter Mann“ gewesen, schrieben die Mitarbeiter der betroffenen Kneipe über den inzwischen festgenommenen Geiselnehmer. Die Ermittlungen müssten nun „die Wahrheit ans Licht bringen“.

Geiseln rufen dazu auf, keine Gerüchte zu verbreiten

Das Mitarbeiterteam hatte gemeinsam die Erklärung veröffentlicht: „Wir sind erleichtert, dass wir diesen abscheulichen Morgen gemeinsam, miteinander, verarbeiten können“, schrieben sie. Sie rufen aber auch dazu auf, keine Gerüchte über den Tathergang in den sozialen Medien zu verbreiten.

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Zuvor hatten die Menschen in der Stadt Stunden der Angst ausgestanden. Aufatmen dann, als nach der mehrstündigen Geiselnahme in einem Lokal die erlösende Nachricht kam. „Die letzte Geisel wurde soeben freigelassen, eine Person wurde festgenommen“, erklärte die Polizei am Samstag (30. März 2024) im Onlinedienst X. Kurz zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass drei Menschen freigelassen worden seien, die Situation „aber noch nicht vorbei“ sei.

Geiselnahme bei Utrecht: Auch Bahnverkehr wurde umgeleitet

Der öffentliche Sender NOS zeigte drei Menschen, die mit erhobenen Händen das Gebäude verließen. Die vierte Geisel wurde kurze Zeit später freigelassen und die Polizei nahm einen Verdächtigen fest. Auf weiteren Aufnahmen von NOS war ein auf dem Boden knieender Mann mit erhobenen Armen zu sehen, der von Polizisten in Handschellen gelegt wurde.

Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass ein „Verwirrter“ am frühen Samstagmorgen in dem bei jungen Menschen beliebten Lokal vier Menschen in seine Gewalt gebracht und bedroht hatte. Den Behörden zufolge bestand kein Verdacht eines „terroristischen Motivs“.

Hier ein Twitter-Video der niederländischen Zeitung „De Gelderlander“ ansehen:

Videos zeigten am Samstag, wie Polizisten in Montur und Waffen im Zentrum Stellung bezogen. Auch die Feuerwehr und Rettungskräfte waren vor Ort. Zu sehen war, wie der betroffene Bereich weiträumig abgesperrt wurde.

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Zahlreiche Häuser in der Umgebung wurden evakuiert. Die Behörden teilten mit, die Innenstadt sei abgesperrt worden, Spezialeinsatzkräfte der Polizei und Sprengstoffexperten seien vor Ort. Die Behörden forderten die Menschen auf, das Zentrum der Stadt zu meiden, auch der Bahnverkehr wurde umgeleitet.

Der Bürgermeister von Ede, René Verhulst, hatte während der Geiselnahme von einer „schrecklichen Situation für all diese Menschen“ gesprochen. „Meine Gedanken sind bei ihren Angehörigen“, sagte er.

Die Region um die Stadt Ede ist vor allem bekannt für den Nationalpark De Hoge Veluwe mit seinen Wäldern, Heide- und Grasflächen sowie Binnendünen. Beliebt ist besonders die Heideblüte. (afp, dpa)