Wer hat Kostis getötet?Griechenland sucht den Robben-Mörder

Eine Mittelmeer-Mönchsrobbe liegt auf der Plattform eines Schlauchbootes mit dem Namen „Albatross”.

Unser Symbolfoto zeigt die Mittelmeer-Mönchsrobbe „Agriro”, einen Artgenossen „Kostis'” auf einem Boot nahe der griechischen Insel Samos.

Griechenland sucht einen Robben-Töter: Nach dem Tod der beliebten Mittelmeer-Mönchsrobbe „Kostis” ist die Empörung groß. Das Tier galt als Maskottchen der Insel Alonnisos.

Alonissos, Griechenland. „Hingerichtet aus kurzer Distanz mit einer Harpune“, so lautet die Tatbeschreibung eines Mordes, der die griechische Urlaubsinsel Alonissos derzeit in Aufruhr versetzt und auch international für Schlagzeilen sorgt. Sogar der englische „BBC“ berichtete.

Griechenland: Beliebte Robbe „Kostis” grausam getötet

Opfer der grausamen Tat ist „Kostis”. Drei Jahre alt, mehr als 200 Kilogramm schwer, große braune Augen. Seit ein Fischer die kleine Mittelmeer-Mönchsrobbe nach dem Wirbelsturm Sorbas im September 2018 am Strand der Insel Folegrandos fand, kümmerte sich die Umweltschutzorganisation „MOm” um „Kostis”. 

Benannt wurde die Robbe nach seinem Retter, der „Kostis” in der stürmische Nacht beschützte und aufpäppelte. Umweltschützer übernahmen das kleine Meerestier damals und bereiteten es auf die Auswilderung in den Buchten der Insel Alonissos vor. Dort wurde „Kostis” schnell zum Publikums-Liebling und Maskottchen.

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Griechenland trauert um Robbe „Kostis”

Am vergangenen Samstag (24. Juli 2021) vermeldete „MOm” seinen Tod. „Unglücklicherweise hat sich einmal mehr gezeigt, dass die menschliche Rücksichtslosigkeit und Dummheit keine Grenzen kennt“, schreiben die Tierschützer sichtlich bewegt in einem Statement auf ihrer Internetseite. 

Nun fordern sie Konsequenzen und bitten die Menschen um die Region. Jeder der Hinweise auf Tat und Täter hat, wird gebeten, sich bei der örtlichen Behörden zu melden. Dazu hat die Gruppe ein Foto der getöteten Robbe hochgeladen. 

Auch im Netz hat Meldung heftigen Reaktionen hervorgerufen. Mehr als 2.000 Facebook-User teilten den Post der Organisation. Dazu gibt es zahlreiche wütende Kommentare. „Nur wenn die Schuldigen solcher Verbrechen vorbildlich bestraft werden, hört dieses kranke ‚Spiel‘ auf“, schreibt ein Nutzer auf Griechisch. 

Mittelmeer-Mönchsrobben zählen zu den seltensten Säugetieren Europas. Insgesamt gibt es weniger als 500 erwachsene Tiere dieser Art. Sie ernähren sich von Fisch, den sie tagsüber an den Küsten vor allem Griechenlands und der westlichen Türkei jagen. Um ihre Jungtiere zur Welt zu bringen, ziehen sich in Höhlen zurück. (pvr)