Schon aufgefallen?Deshalb kreisen aktuell so viele Drohnen am Himmel

Eine Drohne vom Typ DJI Agras T30 fliegt in der Luft.

Von Mitte Mai bis Mitte Juni sind die Drohnen auf einer wichtigen Mission. Sie helfen dabei, Jungtiere vor dem sicheren Tod zu bewahren (Symbolfoto von Juli 2023).

Aktuell sind wieder viele Drohnen am Himmel zu sehen. Diese sind auf einer besonderen Mission.

von Eva Gneisinger (eg)

Dem ein oder anderen scheinen die flinken Flugobjekte schon aufgefallen zu sein. Immer häufiger steigen zurzeit Drohnen in den Himmel, besonders oft über Getreidefeldern und Wiesen.

Die Drohnen und ihre Pilotinnen und Piloten haben dabei eine ganz besondere Mission: Leben retten. Denn an den Drohnen sind Wärmebildkameras befestigt, die im hohen Gras Wildkinder und Gelege aufspüren und diese so vor der Mahd in Sicherheit bringen.

Wildrettung: Drohnen bewahren Jungtiere vor dem Tod

In der Brut- und Setzzeit von Mitte Mai bis Mitte Juni werden Rehkitze häufig von den Muttertieren im Schutz der hohen Gras- und Getreidehalme vor den natürlichen Fressfeinden versteckt. Auch Hasen verstecken ihre Nachkommen in den Feldern.

Hier lesen: Miniwurm mit Glubschaugen stellt Forschende vor Rätsel – was ist sein Geheimnis?

Durch den sogenannten Drück-Instinkt, der den Tieren gemein ist, fliehen sie nicht vor einem herannahenden Mähdrescher oder ähnlichen landwirtschaftlichen Maschinen. Die Tiere drücken sich auf den Boden und verharren dort, bis die Gefahr vermeintlich vorüberzieht. Dabei werden immer wieder Jungtiere versehentlich getötet. 

Mit den Drohnen gelingt es jedoch, viele der Tiere aufzuspüren und vor dem Tod zu bewahren: „Im vergangenen Jahr konnten die Teams der Deutschen Wildtierrettung über 10.000 Rehkitze retten“, erklärt Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband (DJV) gegenüber „t-online“.

Für Landwirtinnen und Landwirte ist der Tierschutz Pflicht. Sie müssen ihre Felder vor der Mahd regelmäßig kontrollieren. Dafür lassen sie Tierschützerinnen und Tierschützer oder spezialisierte Jägerinnen und Jäger in der Morgendämmerung mit Drohnen das Areal überfliegen.

Wenn die Wärmebildkamera einen roten Punkt anzeigt, rücken sie dorthin aus, um das Tier vorsichtig mit einer Box einzufangen. Wenn gemäht wurde, wird das Jungtier an derselben Stelle wieder freigelassen. So wird sichergestellt, dass seine Mutter es schnell wiederfindet.