Wolke bis nach MallorcaDrama in Urlaubsregion: Passagiere springen panisch aus dem Zug

Rauch steigt bei Windrädern wegen eines Brandes nahe der Autobahn A23. Bei den verheerenden Waldbränden in der spanischen Urlaubsregion Valencia sind mehrere Passagiere eines Regionalzuges im Gebiet Bejís verletzt worden.

Rauch steigt bei Windrädern wegen eines Brandes nahe der Autobahn A23. Bei den verheerenden Waldbränden in der spanischen Urlaubsregion Valencia sind mehrere Passagiere eines Regionalzuges im Gebiet Bejís verletzt worden.

An Spaniens Südostküste spielen sich derzeit Dramen ab: In der Urlaubsregion Valencia toben derzeit die verheerendsten Waldbrände seit rund zehn Jahren. Viele tausende Hektar Wald wurden bereits an der Mittelmeerküste zerstört, viele tausende Menschen mussten evakuiert werden. Ein Regionalzug musste wegen des Feuers stoppen, es gibt Verletzte.

Das Jahr 2022, es ist das verheerendste Waldbrand-Jahr für Spanien: Extreme Hitze und Dürre führen seit Wochen zu einer angespannten Lage in dem Land. Immer wieder entzünden sich Buschfeuer, greifen die Flammen rasend um sich. Insgesamt wurden schon über 260.000 Hektar bei Waldbränden zerstört, wie das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus berechnet – bei fast 400 Waldbränden. Eine Fläche größer als die des Saarlandes. Und noch ist kein Ende in Sicht.

Gleich mehrere Regionen stehen in Flammen, nun hat es die beliebte Costa Blanca getroffen: Hier mussten bereits zahlreiche Menschen evakuiert werden, es gibt Verletzte.  

Wie die spanische Zeitung „Ultima Hora“ berichtet, hat sich eine Feuerwalze seit Samstag im Gebiet Vall d’Ebo zwischen Valencia und Alicante unkontrolliert ausgebreitet. Seitdem haben die Flammen bereits eine Fläche von 11.500 Hektar Wald zerstört. Rund 2000 Menschen mussten hier aus ihren Häusern und in Sicherheit gebracht werden.

Brände in Spanien: Regionalbahn gerät in die Flammen – Verletzte

In dem Ort Bejís sei es laut Medienbericht zu einem Zugdrama gekommen: Eine Regionalbahn war demnach nordwestlich von Valencia in ein Lauffeuer geraten, das sich unkontrolliert ausgebreitet hat. Die Zugführerin brachte die Bahn zum Stehen und forderte die 48 Fahrgäste auf, an Bord zu bleiben. Einige Menschen seien in Panik geraten, hätten die Fenster eingeschlagen und versucht zu fliehen. 

Videos, die in den sozialen Netzwerken gepostet wurden, zeigen das Flammenmeer vor dem Zugfenster. 

Einige der Menschen, die aus dem Zug geflohen sind, haben zum Teil schwere Verbrennungen erlitten, sie wurden später ins Krankenhaus nach Valencia geflogen. 

Insgesamt seien mindestens elf Passagiere verletzt worden, drei von ihnen hätten schwere Verbrennungen erlitten. Die Zugführerin sei an das andere Ende des Zuges geeilt und habe umgedreht, zum nahe gelegenen Bahnhof Caudiel. Fahrgäste, die bereits entlang der Gleise flüchteten, wurden dem Bericht nach wieder aufgesammelt.

Am Bahnhof wurden die Verletzten dann erstversorgt. Ob Touristen unter ihnen sind, ist unklar. 

Dramatische Szenen postete auch die Feuerwehr von Castellón auf Twitter: Das Video zeigt Feuerwehrleute, die vor meterhohen Flammen fliehen. Der Wind dreht, sie laufen um ihr Leben. „Rennen, rennen!“, schreien sie, während das Feuer zu sie kommt. Auch zwei Feuerwehrleute seien in der Region verletzt worden, berichten Medien.

Die Rauchsäulen der Feuer an der Costa Blanca waren weithin zu sehen, die Aschewolken erreichten inzwischen auch die knapp 300 Kilometer entfernte Mittelmeerinsel Mallorca. Die Behörden hoffen indes weiterhin auf Regen. (mg)