Bald spektakuläre Wende im Fall Rebecca?Neue Beweise: Kriminalistik-Professor ist sich sicher

Unser Foto zeigt ein Porträt der damals 15-Jährigen aus Berlin.

Gibt es nun einen Durchbruch im Vermisstenfall rund um Rebecca Reusch? Unser Foto zeigt ein Porträt der zum Zeitpunkt ihres Verschwinden 15-Jährigen aus Berlin.

In den Fall der vermissten Rebecca kommt womöglich neue Bewegung.: Das Haus ihres verdächtigen Schwagers wurde erneut durchsucht, dabei wurden offenbar neue Beweismittel gesichert. Gegenüber RTL gibt sich ein Kriminalistik-Professor optimistisch. 

Gibt es bald die spektakuläre Wende im Fall der vermissten Rebecca Reusch? Vor einigen Tagen wurde erneut das Haus des Schwagers Florian R. durchsucht, die Polizei führte akustische Messungen durch – offenbar, um zu prüfen, welche Geräusche aus dem Inneren des Hauses nach außen dringen.

Zudem soll laut RTL-Bericht bei der Durchsuchung ein Bademantel gefunden worden sein, dem der Gürtel fehlte. Warum ein Bademantel in den Fokus der Polizei rückte, ist noch offen. Die Polizei nimmt an, dass Rebecca Reusch (damals 16), die seit dem 18. Februar 2019 verschwunden ist, getötet wurde. Bis heute gilt ihr Schwager Florian R. als einziger Tatverdächtiger. Die neuen Entwicklungen in dem Fall stimmen einen Kriminalistik-Professor optimistisch. 

Fall Rebecca: Könnte es bald eine spektakuläre Wende geben?

Wie Christian Matzdorf, Professor für Kriminalistik mit Schwerpunkt Kriminaltechnik, gegenüber RTL erklärt, könne man „mit ganz großer Sicherheit“ davon ausgehen, „dass es Anhaltspunkte dafür gegeben hat, dass diese Hausdurchsuchung noch einmal zu einem ermittlungsrelevanten Ergebnis führen wird.“ Ansonsten wäre dieser Beschluss nicht erlassen worden. 

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Doch wie kann es sein, dass nach Jahren plötzlich noch einmal ein Detail wie ein Bademantel-Gürtel in den Fokus rückt? „Wenn im Laufe der Ermittlungen neue Hinweise dazukommen, dann kann es durchaus sein, dass dann einzelne Aspekte, die vorher schon bekannt werden, auch Spuren, wie zum Beispiel ein Bademantel oder ein fehlender Gürtel, plötzlich eine ganz andere Bedeutung bekommen“, so Matzdorf.

Ähnlich verhalte sich das bei Zeugenaussagen. „Wir haben möglicherweise einen Hinweis eines Zeugen, der zunächst gar nicht relevant erscheint. Kommen weitere Informationen dazu, kann dieser wie bei einem Puzzle, das sich ständig in den Teilen wieder verändert und neu zusammenfügt, eine neue Relevanz bekommen.“

Vermisste Rebecca: „Können davon ausgehen, dass dieser Fall aufgeklärt wird“

Auf die Frage, für wie wahrscheinlich der Experte es hält, dass der Fall Rebecca aufgeklärt wird, antwortet er, dass man noch immer hoffe, dass der verschwundene Teenager lebend aufgefunden wird. „Die Hoffnung ist sehr gering, das sagt selbst die Staatsanwaltschaft. Aber wir können mit einer immer noch großen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass dieser Fall aufgeklärt wird und dass man möglicherweise dann auch sterbliche Überreste finden kann.“

Die Kriminaltechnik sei so weit fortgeschritten, dass man auch nach Jahren noch relevante Spuren finden könne. „Nur sinkt natürlich die Wahrscheinlichkeit und auch der Beweiswert der Spuren verändert sich mit der Zeit. Insofern sind vier Jahre schon ein langer Zeitraum.“

Im Februar hat die Polizei Berlin zum vierten Jahrestag nur eine kurze Pressemitteilung veröffentlicht: „Bis heute gibt es keinerlei Lebenszeichen der Jugendlichen.“ Ob die Berliner Ermittlerinnen und Ermittler den Vermisstenfall nach Jahren noch auflösen kann, bleibt abzuwarten. (mg)