Horror-Tat in DublinMann geht mit Messer auf Kinder los – wütender Mob zieht durch Innenstadt

Ein Bus und ein Auto brennen in der O'Connell Street im Stadtzentrum von Dublin.

Ein Bus und ein Auto brennen in der O'Connell Street im Stadtzentrum von Dublin. Nach einem Messerangriff in der irischen Hauptstadt, bei dem unter anderem ein fünfjähriges Mädchen und eine Frau schwer verletzt wurden, kam es am Abend in der Nähe des Tatorts zu schweren Ausschreitungen.

Mehrere Kinder und eine Frau werden in der irischen Hauptstadt von einem Angreifer durch Stiche verletzt. Später kommt es zu schweren Ausschreitungen, bei denen Busse und Polizeiautos in Brand gesetzt werden. Die Polizei sieht Rechtsextreme hinter den Krawallen.

Die irische Hauptstadt Dublin ist am Donnerstag (23. November 2023) von einer Bluttat mit mehreren Verletzten – darunter drei Kindern – und anschließend von schweren Krawallen erschüttert worden.

Ein fünfjähriges Mädchen und eine Frau waren bei einem Messerangriff am Nachmittag schwer verletzt worden, wie der irische Rundfunksender RTÉ berichtete. Das Mädchen musste Berichten zufolge notoperiert werden. Zwei weitere Kinder erlitten leichtere Verletzungen. Ein Tatverdächtiger, der noch vor Ort festgenommen wurde, soll ebenfalls ernste Verletzungen davongetragen haben.

Dublin: Ausschreitungen nach Messerangriff in der Innenstadt

Am Abend kam es dann zu schweren Ausschreitungen in der Dubliner Innenstadt, bei denen RTÉ zufolge mehrere Busse und ein Polizeiauto angezündet wurden. Zudem seien Polizisten angegriffen und mit Flaschen beworfen worden. Auf Videos, die in sozialen Medien kursierten, war zu sehen, wie ein Geschäft geplündert wurde.

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Ein Polizeisprecher machte rechtsextreme Hooligans für die Übergriffe verantwortlich, die schwere Gewalttaten begingen. „Wir ziehen Verstärkung heran, um das zu bewältigen“, sagte der Sprecher laut RTÉ. Einem Reporter des britischen Nachrichtensenders Sky News zufolge sollen Hunderte, teils vermummte Menschen an den Krawallen beteiligt gewesen sein.

Vorausgegangen war der Messerangriff am frühen Nachmittag, bei dem den Berichten zufolge ein Mann die Kinder attackiert haben soll, als sie sich vor einer Krippe in einer Schlange aufstellten. Bei der verletzten Frau soll es sich um eine Mitarbeiterin der Krippe handeln, die dazwischengegangen war, um die Kinder zu schützen. Mehreren Passanten gelang es demnach, den Mann zu überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.

Der Vorfall hatte sich um kurz vor 14.00 Uhr (Ortszeit, 15.00 Uhr MEZ) am Parnell Square East im Zentrum der irischen Hauptstadt ereignet. Einem Polizeisprecher zufolge wurden zunächst keine weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit der Tat gesucht. Ein Motiv war zunächst nicht bekannt, von einem terroristischen Hintergrund ging die Polizei aber nicht aus.

Regierungschef Leo Varadkar hatte sich schockiert gezeigt über den Messerangriff. Er dankte den Rettungskräften, die schnell am Tatort gewesen seien. Justizministerin Helen McEntee sprach von einem „entsetzlichen Angriff auf drei unschuldige Kinder und eine Frau“.

EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb auf der Plattform X, er sei „entsetzt über den schrecklichen Angriff in Dublin“. Varadkar könne in dieser schwierigen Zeit auf die volle Solidarität der EU zählen. Die Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola, teilte mit, dass sie an alle Verletzten und ihre Familien denke. (dpa)