Brisanter BerichtLabor-Panne als Corona-Ursprung? China weist Anschuldigungen zurück

Nach drei Jahren voller Einschränkungen geht am 1. März die Zeit der verordneten Corona-Auflagen im Alltag langsam vorbei. Die Suche nach den Ursachen der Pandemie aber geht weiter. Jetzt gibt es neue Hinweise.

Vor drei Jahren wurden wir erstmals mit dem Coronavirus konfrontiert. Seither beschert uns die Pandemie Einschränkungen. Doch ab dem kommenden Mittwoch (1. März 2023) entfallen die verbliebenen Testpflichten und in Gesundheitseinrichtungen gilt zunächst für Beschäftigte und Bewohner keine Maskenpflicht mehr. Im letzten Schritt laufen dann zu Ostern alle restlichen Auflagen aus.

Die baldigen Lockerungen stoßen laut einer Umfrage mehrheitlich auf Zustimmung – freiwillig wollen nach eigenen Angaben aber viele weiter auf Schutz etwa bei Treffen und in manchen Alltagssituationen achten (siehe dazu auch das Video oben).

Woher stammt das Coronavirus? US-Ministerium hat Hinweise auf Laborpanne

Die Suche nach dem Ursprung aber geht weiter. Das US-Energieministerium soll einem Medienbericht zufolge seine Einschätzung zum Ursprung des Coronavirus geändert haben und nun von einer möglichen Laborpanne ausgehen.

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Das gehe aus einem als Verschlusssache eingestuften Geheimdienstbericht hervor, der kürzlich dem Weißen Haus und wichtigen Mitgliedern des Kongresses vorgelegt worden sei, berichtete das „Wall Street Journal“ am Sonntag (26. Februar 2023, Ortszeit) unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen.

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Damit schließe sich das Energieministerium nun der Einschätzung der Bundespolizei FBI an, wonach sich das Virus wahrscheinlich durch eine Panne in einem chinesischen Labor verbreitet hat. Das Ministerium vermute dies allerdings mit einem nur „niedrigen“ Grad der Gewissheit.

Der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte am Sonntag, dass er den Bericht weder bestätigen noch zurückweisen könne. „Im Moment gibt es noch keine endgültige Antwort der Geheimdienste auf diese Frage“, betonte Sullivan mit Blick auf den Ursprung des Virus. „Einige Teile der Geheimdienste sind zu Schlussfolgerungen auf der einen Seite gekommen, andere haben gesagt, dass sie einfach nicht genug Informationen haben, um sicher zu sein.“

Einige US-Behörden sind nach wie vor der Ansicht, dass das Virus wahrscheinlich auf natürliche Weise übertragen wurde, andere sind unentschlossen. Die Schlussfolgerung des Energieministeriums beruht dem Bericht zufolge auf neuen Erkenntnissen. Es blieb aber unklar, was für Erkenntnisse dies waren.

Corona: China weist Vorwürfe zu einem möglichen Laborunfall zurück

Zuvor war das Ministerium laut „Wall Street Journal“ unschlüssig in seiner Bewertung. Das Ministerium hat wie andere US-Ministerien eigens ein Büro für Nachrichtendienste und Spionageabwehr, das zur Gemeinschaft der US-Geheimdienste gehört. Diese gehen dem Ursprung des Coronavirus nach.

Derweil hat China die zurückgewiesen. Pekings Außenamtssprecherin Mao Ning sagte am Montag vor der Presse, die Suche nach dem Ursprung des Virus sei eine wissenschaftliche Angelegenheit und solle „nicht politisiert“ werden.

Dass eine Laborpanne „höchst unwahrscheinlich“ sei, habe die Forschungsmission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit chinesischen Wissenschaftlern bei ihren Untersuchungen 2021 in der zentralchinesischen Stadt Wuhan festgestellt, wo das Virus erstmals entdeckt worden war. Es solle aufgehört werden, die Labortheorie aufzubauschen und China zu verleumden, sagte die Sprecherin weiter. (dpa/susa)