Erstimpfung, Zweitimpfung, Drittimpfung – manche haben auch schon eine vierte Impfung. Ein Mann aus Magdeburg hat sich allerdings wesentlich mehr Pikse abgeholt. Jetzt drohen ihm ernste Konsequenzen.
Nicht zu fassenMann lässt sich 90 Mal gegen Corona impfen – ernste Konsequenzen

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Die meisten Deutschen haben sich gegen Corona impfen lassen. Ein Mann aus Magdeburg hat es sogar übertrieben. Das Symbolfoto ist im Februar 2022 entstanden.
Zahlreiche Kampagnen in den vergangenen Monaten sollten die deutschen Bürgerinnen und Bürger dazu bewegen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Ein 60-jähriger Mann aus Magdeburg hat dabei allerdings scheinbar etwas falsch verstanden!
Der Mann ist nämlich über Monate durch Sachsens Impfzentren gezogen und hat sich dutzendfach gegen Corona impfen lassen.
Doch warum tat er das? War er der Auffassung, damit einen noch höheren Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf zu erlangen? Oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter?
Impfskandal: Mann lässt sich fast 90 Mal gegen Corona impfen
Das Kuriose: Fast 90 Mal soll sich der 60-jähriger Magdeburger seit Sommer 2021 in sächsischen Impfzentren gegen Corona impfen lassen haben. Er steht daher unter dem Verdacht, Impfausweise gefälscht und dann an Dritte weiterverkauft zu haben, die sich nicht impfen lassen wollten.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen unbefugten Ausstellens von Impfausweisen und Urkundenfälschung, wie eine Sprecherin der Polizeidirektion Leipzig am Sonntag (3. April 2022) sagte.
Im Impfzentrum Eilenburg war ihr zufolge Anfang März Schluss, als der Mann wiederkannt wurde. „Es gab Ungereimtheiten, er war schon am Vortag zum Impfen dort.“ Bei ihm wurden mehrere Blanko-Impfausweise und seine Krankenkarte sichergestellt sowie ein Strafverfahren eingeleitet. „Er wurde aber nicht festgenommen.“
Corona-Impfung: Massenimpfling hatte offenbar krumme Deals im Sinn
Erstmals aufgefallen war der Mann kurz zuvor im Impfzentrum Dresden, wie ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Samstag sagte. „Wir haben das beobachtet, die anderen Impfzentren informiert und sie aufgefordert, die Polizei zu rufen, wenn er auftaucht.“
Er habe sich immer mit richtigem Namen und Daten registriert und – im System nachweisbar – in sächsischen Impfzentren 87 Mal einen Piks bekommen. Nach Angaben der Polizei nahm er verschiedene Impfstoffe.
Die Chemnitzer „Freie Presse“ hatte am vergangenen Freitag (1. April 2022) berichtet, dass sich der Massen-Impfling an manchen Tagen bis zu drei Spritzen geben ließ. Er sei dabei jeweils mit neuem Blanko-Impfpass in verschiedenen Impfzentren aufgetaucht. Die Außenseiten der echten Pässe, auf denen der Patientenname steht, sollten jedes Mal nach der Spritze durch ein weiteres Blanko-Dokument ersetzt und der so gefälschte Impfpass mit den echten Chargennummern der Dosen an Impfgegner verkauft worden sein.
Zur Vorgehensweise des Mannes machte die Leipziger Polizei keine Angaben. Auch Erkenntnisse über Ermittlungen gegen den Massen-Impfling in anderen Bundesländern gebe es nicht, sagte die Sprecherin. (dpa)