CoronaLauterbach warnt vor Rückkehr der Delta-Variante – und erhebt schwere Vorwürfe

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht während der Pressekonferenz am 2. Mai 2022 im Bundesministerium für Gesundheit.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor der Rückkehr der Delta-Variante. Das Bild zeigt Lauterbach bei einer Pressekonferenz des Bundesgesundheitsministeriums am 2. Mai 2022.

Eine Rückkehr der gefährlichen Delta-Variante? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59) warnt davor und spricht bereits jetzt von der Beschaffung weiterer Impfstoffe.

Karl Lauterbach (SPD) kündigte unter Verweis auf eine entsprechende Studie aus Israel an: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Eine Omikron-Welle im Herbst ist zwar wahrscheinlich. Aber selbst die gefährlichere Delta-Variante könnte zurückkommen.“

Eine Rückkehr der Delta-Variante im Herbst sei demnach also nicht auszuschließen. Deutschland müsse sich auf beide Szenarien einstellen, sagte er. „Wir brauchen Impfstoff gegen beide Varianten. Das wird sehr teuer. Aber ein weiterer verpasster Herbst wäre für die Wirtschaft unbezahlbar.“

Keine Impfpflicht – Lauterbach erhebt schwere Vorwürfe gegen die Union

Die Bundesregierung rechnet im September mit einem Impfstoff gegen die Omikron-Variante.

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Karl Lauterbach machte der Union in diesem Zusammenhang schwere Vorwürfe. „Die Impfpflicht hätte alles einfacher gemacht. Die Union trägt die Schuld, wenn die Impflücke zu vermeidbaren Toten und Beschränkungen führt“, sagte er in der „Rheinischen Post“ (14. Mai). Weiter gab es an: „Ohne ihre parteitaktische Blockade wäre die Impfpflicht gekommen.“

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund rief Bund und Länder dazu auf, Vorbereitungen für eine neue Corona-Welle zu treffen. Die Impfmöglichkeiten müssten aufrechterhalten werden, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben).

Zwar sei es nicht sinnvoll, in großem Umfang weitgehend leer stehende Impfzentren zu betreiben, sagte Landsberg. „Aber die Planung, wann man unter welchen Umständen erneut zusätzliche Impfmöglichkeiten schaffen muss, sind jetzt notwendig.“ Zugleich forderte Landsberg eine Diskussion darüber, „ob die jetzt reduzierten Möglichkeiten des Infektionsschutzgesetzes tatsächlich ausreichen“.

Skeptisch äußerte sich Landsberg über eine Abschaffung der Maskenpflicht in Bus und Bahn. Viele Menschen hätten sich an das Tragen von Masken gewöhnt, sagte er. „Diese Vorsichtsmaßnahmen werden wir im Herbst voraussichtlich verstärken müssen, zumal der damit verbundene Schutz nicht nur gegen eine Corona-Ansteckung, sondern auch gegen Grippeviren wirksam ist.“

Lauterbach plädierte für eine Beibehaltung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Flugzeugen auch im Sommer. „Wer jetzt den Menschen vorgaukelt, Corona sei Geschichte, wird das im Herbst bitter bereuen“, sagte Lauterbach. (afp/kvk)