Horror in BerlinBrand in Hochhaus ausgebrochen – Menschen springen aus zehntem Stock in den Tod

Sie hatten wohl keine Chance: Zwei Menschen wollen sich aus ihrer brennenden Wohnung im zwölften Stock retten und springen in die Tiefe. Aber bei einer Höhe von 30 Metern hilft auch ein Springkissen wenig.

Nach dem tödlichen Sprung zweier Menschen aus einer brennenden Hochhauswohnung in Berlin-Kreuzberg ermittelt die Polizei, weshalb es zu dem Brand kam. Einsatzkräfte waren am Freitagabend (28. Juli) noch vor Ort. Ein Augenzeuge sprach von einem Trauma.

Mehrere Anwohnerinnen und Anwohner hatten das Drama minutenlang mit angesehen. Die Feuerwehr bot Hilfe von Seelsorgern an, auch für die eigenen Einsatzkräfte.

Brand in Berliner Hochhaus: Menschen springen aus zehnten Stock

Zwei Menschen waren am Freitagnachmittag auf der Flucht vor dem Brand in ihrer Wohnung aus dem zwölften Stock eines 15-stöckigen Gebäudes gesprungen. Trotz Reanimation starben sie noch vor Ort, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

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Obwohl die Feuerwehr vor Ort ein Sprungkissen und eine Drehleiter vorbereitete, hatten die beiden wohl keine Chance. Das Sprungkissen sei für höchstens 16 Meter ausgelegt, doch der zwölfte Stock bedeute eine Höhe von mehr als 30 Metern, sagte der Feuerwehrsprecher.

Falschparkende Autos hätten das Ausfahren einer Drehleiter verzögert, ergänzte er. Allerdings sei auch die Drehleiter für diese Höhe nicht ausreichend. „Bei einem Hochhaus ist der Rettungsweg innen gelegen“, sagte der Sprecher. Üblicherweise würde man nicht versuchen, jemanden aus dieser Höhe von außen zu retten.

Die Feuerwehr sprach am Abend bei den Toten lediglich von zwei Erwachsenen. Die Identität war unklar. Nach Angaben eines Zeugen handelte es sich um einen Mann und eine Frau. Ein Zeuge, der im Erdgeschoss des Hauses gegenüber wohnt, sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe den Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.

Aus der Brandwohnung habe er Hilferufe gehört. Die Frau sei sehr schnell auf der Flucht vor den Flammen gesprungen. Der Mann habe sich zunächst an den Balkon geklammert und dann losgelassen.

Der Brand war nach Angaben der Feuerwehr nach einer guten halben Stunde gegen 17.06 Uhr gelöscht. In der Spitze seien 116 Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Das Feuer habe in dem aus Beton errichteten Haus nicht auf andere Wohnungen übergegriffen. Doch seien die Stockwerke über der Brandwohnung mit Rauchgas belastet gewesen. Etliche Bewohner brachten sich selbst über die Treppen in Sicherheit.

Das Wohnhaus befindet sich an der Lindenstraße – nicht weit weg vom Jüdischen Museum, das auch bei vielen Touristen bekannt ist. (dpa)