Panik an Bord von Billig-AirlineFlieger will landen – als der Pilot das Rollfeld sieht, gibt er Vollgas

Eine mexikanische Passagiermaschine ist beim Landeanflug nur knapp einer Kollision auf der Rollbahn entkommen. Das Symbolbild zeigt ein Flugzeug während einer Landung am 16. August 2021 in Brize Norton.

Eine mexikanische Passagiermaschine ist beim Landeanflug nur knapp einer Kollision auf der Rollbahn entkommen. Das Symbolbild zeigt ein Flugzeug während einer Landung am 16. August 2021 in Brize Norton.

Panik an Bord eines Airbus der Billigfluglinie Volaris. Der Pilot musste die Landung seines Flugzeugs in letzter Sekunde stoppen, um eine Katastrophe zu verhindern. Die dramatischen Einzelheiten.

Es ist eine Horror-Vorstellung für jeden Fluggast. Der Flieger setzt zur Landung an, doch im letzten Moment muss der Pilot durchstarten und die Maschine wieder hochziehen. So geschehen auf dem internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt.

Der Grund: auf der Landebahn befand sich noch ein Flugzeug. Videoaufnahmen im Internet zeigten, wie ein Airbus der Billigfluglinie Volaris in letzter Sekunde seine Landung abbricht, während auf der Landebahn ein anderer Volaris-Airbus entlangrollt.

Volaris-Chef Enrique Beltranena erklärte am Sonntag (8. Mai, Ortszeit), dank der „guten Ausbildung“ der Piloten sei bei dem nächtlichen Zwischenfall niemand gefährdet worden.

Derartige Vorfälle dürften nicht mehr vorkommen, warnte der Vertreter des mexikanischen Verkehrsministeriums, Rogelio Jiménez Pons, im Fernsehsender Milenio. Nach seinen Angaben bot der für den Umbau der Flugrouten zuständige Regierungsbeamte Víctor Hernández Sandoval seinen Rücktritt an.

Mexiko: Sicherheit des Luftverkehr bereits herabgestuft

Hernández Sandoval sollte im Auftrag der Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador die Flugrouten umgestalten, um den Betrieb eines zweiten Flughafens zu ermöglichen. Dieser soll den internationalen Flughafen Benito Juárez, den mit der Abfertigung von 36 Millionen Passagieren jährlich verkehrsreichsten Flughafen des Landes, entlasten.

López Obrador hatte bei seinem Amtsantritt Pläne der Vorgängerregierung verworfen, im Vorort Texcoco einen zweiten Flughafen zu bauen. Stattdessen ließ er eine Militärbasis in einen Flughafen umwandeln, der inzwischen in begrenztem Umfang in Betrieb ist. Bei Luftfahrtexperten war die Idee, zwei Flughäfen in einer in 2200 Metern über Meereshöhe und von Bergen umgebenen Stadt zu betreiben, auf Kritik gestoßen.

Erst am Donnerstag (5. Mai 2022) hatte die Internationale Föderation der nationalen Pilotenverbände (IFALPA) auf Probleme für die Besatzungen hingewiesen, wenn die Flugrouten über Mexiko-Stadt zwei voll betriebsfähige Flughäfen berücksichtigen sollen.

Die USA hatten bereits vor einem Jahr die Sicherheit des Luftverkehrs von Mexiko-Stadt herabgestuft. Sie bemängelten, dass es an einer angemessenen Überwachung fehle. (afp)