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Hoden groß wie ein HandballPatient wird Opfer eines Behandlungsfehlers

Unser Symbolbild zeigt OP-Personal und ein OP-Reinigungsteam. Sie arbeiten nach einer Operation in einem Operationssaal in einer Klinik im Jahr 2017.

Unser Symbolbild zeigt OP-Personal und ein Reinigungsteam. Sie arbeiten in einem Operationssaal in einer Klinik im Jahr 2017. Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wurde ein riesiger Tupfer im Hoden eines Patienten vergessen.

OP-Horror in Hamburg: Der Fall eines Mannes, bei dem ein Tupfer während eines Eingriffs im Hodensack vergessen wurde, landete vor Gericht.

von Dorothea Köhler (dok)

Es ist vermutlich die Horrorvorstellung der meisten Patientinnen und Patienten: ein Behandlungsfehler, der zu schlimmen Schmerzen führt. So passiert ist das nun einem Hamburger.

Der 46-Jährige ließ sich im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am Hoden operieren. Doch der Eingriff lief laut einem „Bild“-Bericht vom 7. August 2023 gründlich schief. So schief, dass der Fall sogar vor Gericht landete.

Refertilisierung: Patient wollte Sterilisation rückgängig machen

Was war passiert? Der Patient hatte sich in der Vergangenheit einer Sterilisation unterzogen, weil er keine Kinder mehr zeugen wollte. Zwischenzeitlich fand er jedoch eine Partnerin, mit der er eine eigene Familie gründen wollte. Deswegen sollte der frühere Eingriff rückgängig gemacht werden. Fachleute sprechen dabei von einer Refertilisierung.

Dazu begab sich der Hamburger ins UKE. Der Eingriff erfolgte unter Narkose. Als der Mann dann daheim ankam, sei es ihm immer schlechter gegangen. Es sei zu Fieber und Verfärbungen gekommen. „Bild“ berichtet: „Trotz Antibiotika waren die Schmerzen unerträglich, der Hodensack schwoll auf die Größe eines Handballs an!“

Am Ende stellte sich heraus, dass es ein Tupfer war, der im Patienten vergessen wurde. Laut „Bild“ war der besagte Tupfer, der im Hodensack steckte, ganze neun mal neun Zentimeter groß. Kein Wunder also, dass der Hamburger über starke Schmerzen klagte.

In der Folge kam es zum Prozess. Der 46-Jährige habe 3000 Euro Schmerzensgeld und einen dreistelligen Betrag für die Anwaltskosten vom Uniklinikum erhalten. Er sei jedoch auf der OP-Rechnung sitzen geblieben, die etwas über 3000 Euro gelegen habe. Da es eine Leistung gewesen sei, die außerhalb der Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen liegt, habe er – auch laut Gericht – für diesen Betrag aufkommen müssen.

Hier geht es zu unserer EXPRESS.de-Umfrage:

Der Hamburger hatte jedoch nicht nur Pech mit der Operation und dem Geld: Inzwischen soll er auch von seiner geliebten Partnerin, mit der er Kinder zeugen wollte, verlassen worden sein. Über den Trennungsgrund wurden jedoch keine Angaben gemacht.

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wurde 1889 gegründet. Es liegt im Stadtteil Eppendorf (westlich der Alster). Inzwischen hat das UKE mehr als 14.000 Mitarbeitende. Das Haus hat über 1700 Betten. Im Jahr 2016 lag der Jahresetat bei 208 Millionen Euro. (dok)