Amok-Fahrt in BerlinSechs Opfer noch in Lebensgefahr – Motiv weiter unklar: „Wirre Äußerungen“ des Täters

Ein Auto ist in Berlin in eine Gruppe von Menschen gefahren. Neben der toten Lehrerin befinden sich sechs Personen weiterhin im lebensbedrohlichen Zustand. Das Motiv des Täters bleibt unklar.

Nach der Todesfahrt in Berlin befinden sich laut Polizei weiterhin sechs Menschen in einem lebensbedrohlichen Zustand. Neben der toten Lehrerin seien nach neuesten Informationen 29 Menschen verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag (9. Juni 2022). Dazu zählten auch Menschen, die unter Schock stünden.

Neben den Betroffenen aus der Schülergruppe, mit der die getötete Lehrerin aus Hessen in Berlin unterwegs war, gebe es derzeit 14 weitere Betroffene. Weitere Schwankungen bei den Zahlen sind nach Angaben von Polizei und Feuerwehr wegen der dynamischen Entwicklung möglich.

Auto fährt in Menschenmenge: Sechs Opfer weiterhin in Lebensgefahr

Von der Schülergruppe aus Hessen befinden sich laut Polizei noch sieben Jugendliche und ein Lehrer im Krankenhaus. Nach Angaben der Feuerwehr (Stand Mittwochabend) wurden insgesamt 22 Menschen in Berliner Krankenhäusern im Zusammenhang mit der Todesfahrt behandelt.

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„Wir selbst haben vor Ort 17 Menschen versorgt und in Krankenhäuser gebracht“, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Davon seien sechs Betroffene lebensbedrohlich und drei schwer verletzt gewesen. Weitere Menschen hätten sich eigenständig in Kliniken gemeldet.

Ein Großteil der Betroffenen sei verletzt worden, als der Fahrer an der Ecke Ku'damm/Rankestraße in die Menschengruppe gefahren sei. Weitere Verletzte habe es gegeben, als der Wagen knapp 200 Meter weiter auf an der Ecke Tauentzienstraße/Marburger Straße im Schaufenster einer Parfümerie landete.

Motiv des Täters noch unklar: Dolmetscher soll „wirre Äußerungen“ entschlüsseln

Der Fahrer wurde von Passanten und Passantinnen festgehalten und Einsatzkräften der Polizei übergeben. Bei ihm handelt es sich den Ermittlern und Ermittlerinnen zufolge um einen 29-jährigen Deutsch-Armenier, der in Berlin lebt.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sprach am Mittwochabend von einer „Amoktat eines psychisch beeinträchtigten Menschen“. Weitere Zusammenhänge, unter welchen Einflüssen der 29-Jährige noch stand, würden noch untersucht, sagte Giffey nun.

Er sei sofort in Gewahrsam genommen worden. Es werde versucht, mithilfe eines Sprachmittlers noch mehr aus den teilweise „auch wirren Äußerungen, die er tätigt“, herauszufinden, fügte die Regierungschefin hinzu. Außerdem werde ermittelt, ob im Auto gefundene Plakate mit politischem Bezug zur Türkei im Zusammenhang mit der Tat stünden. (dpa/afp/gr)