Leckerhorst und FlözWarum haben Autobahn-Rastanlagen in NRW so komische Namen?

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Rastanlagen – also Parkplätze und Raststätten – haben oftmals merkwürdige Namen. Doch warum ist das so? Und woher stammen die Namen? Unser Symbolbild stammt aus dem Jahr 2018.

Düsseldorf – An den Autobahnen in NRW gibt es 354 Rastanlagen und Autohöfe (Stand 2020). „Am Blauen Stein“, „Flöz Mausegatt“, „Leckerhorst“ – diese Namen erscheinen alles andere als alltäglich. Doch so fantasievoll die Bezeichnungen manchmal auch klingen mögen – sie folgen einem festen Regelwerk.

  • Woher haben Raststätten und Parkplätze an NRW-Autobahnen ihre Namen?
  • Es gibt ganz feste Regeln für die Bezeichnung
  • Wichtiges Kriterium: Ist die Rastanlage bewirtschaftet?

Straßen.NRW blickte nun in Sachen Namensvergabe hinter die Kulissen.„Tatsächlich erfolgt die Namensgebung gemäß der Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen‘“, erklärt Steffen Scholz. Er ist Sachgebietsleiter Einzelplanung bei Straßen.NRW. „Diesen Empfehlungen zufolge erhalten Rastanlagen auf Bundesautobahnen landschaftsbezogene Namen.“

Aha! Die jeweiligen Bezeichnungen richten sich also nach geografischen Objekten in der Nähe, also: nach Landschaften, Flüssen oder Bergen. Dabei werden aber Unterschiede zwischen bewirtschafteten und unbewirtschafteten Rastanlagen gemacht. Scholz: „Bei unbewirtschafteten Rastanlagen geben Orte in unmittelbarer Nähe den Namen vor. Bei bewirtschafteten Anlagen wird ein größerer Raum bei der Namensfindung einbezogen.“

Namen von Rastanlagen in NRW: Bezug zum Bergbau

Kein Wunder also, dass die Bezeichnungen im Ruhrgebiet unter anderem Themen des Bergbaus aufgreifen. Hier einige Beispiele:

  • So hat etwa der Rastplatz
  • „Unterm Hipperich“
  • Gleiches gilt für den
  • „Blaue Steine“

Wer entscheidet über die Namen der NRW-Rastplätze?

Doch wer legt die Namen der Rastanlagen am Ende eigentlich fest? „Die Bezeichnungen werden in Deutschland von den jeweils zuständigen Straßenbauverwaltungen vorgeschlagen“, so Scholz. In Nordrhein-Westfalen ist dies Straßen.NRW.

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Scholz: „An den Bundesautobahnen entscheidet letztendlich jedoch das Bundesverkehrsministerium.“ Und das stellt für die Vergabe durchaus noch weitere Regeln auf: Beidseitige Anlagen beispielsweise, auch wenn sie versetzt angeordnet sind, erhalten den gleichen Namen. Aber: Eine Übereinstimmung der Namen mit Knotenpunkten und anderen Rastanlagen wiederum sollte unbedingt vermieden werden.

Namen für Raststätten in NRW: Verwechslungsgefahr vermeiden

Bei neueren Parkplätzen gilt zudem, dass keine Namen von Orten oder Stadtteilen mehr vergeben werden. Auf diese Weise soll die Verwechslungsgefahr mit Autobahnabfahrten minimiert werden.

Und auch in anderer Hinsicht kommt man vor allem ortsfremden Verkehrsteilnehmern entgegen: Denn nicht nur die Beschilderung direkt an den Autobahnen nennt den Namen der jeweiligen Rastanlage, sondern auch Schilder innerhalb der Anlage. Und: Im Gegensatz zur Streckenbeschilderung muss bei beidseitigen Anlagen gleichen Namens auch die geografische Zusatzbezeichnung – Nord, Süd, Ost oder West – angegeben werden. Sicher ist sicher… (red/dok)