Harte Drogen sind weiter auf dem Vormarsch in Nordrhein-Westfalen. Eine neue Studie liefert erschreckende Ergebnisse.
Umfrage unter SüchtigenSchlimme Droge verdrängt Heroin von Spitzenplatz in NRW

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Drogenkonsum in der Öffentlichkeit auf dem Neumarkt in Köln. Hier werden harte, illegale Drogen verkauft und konsumiert.
Eine Befragung von Drogensüchtigen in vier großen Städten Nordrhein-Westfalens hat erschreckende Einsichten geliefert.
Demnach ist Heroin nicht mehr die am meisten konsumierte illegale, harte Droge. Crack, eine rauchbare Form von Kokain, hat Heroin als am häufigsten konsumierte Droge abgelöst, berichtete die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag (26. Juni 2025).
Crack hat Heroin als meistkonsumierte Droge in NRW abgelöst
Die Studie, die im Auftrag des NRW-Gesundheitsministeriums durchgeführt wurde, umfasste 525 Drogenabhängige im Alter von 17 bis 78 Jahren in Düsseldorf, Köln, Essen und Münster.
Mehr als die Hälfte dieser Menschen hatte innerhalb der letzten 24 Stunden Crack geraucht, während 36 Prozent Heroin konsumiert hatten.
Bereits seit etwas mehr als zwei Jahren, so der Median der Befragten, nimmt der Crackkonsum kontinuierlich zu. Bei fast der Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es sogar weniger als ein Jahr.
Charakteristisch für Crack ist der hohe Suchtdruck, was sich darin zeigt, dass die Konsumierenden im Durchschnitt fast zehnmal am Tag zur Droge greifen – nahezu doppelt so oft wie bei Heroin.
Die befragten Personen befinden sich darüber hinaus in existenziellen Krisen: Zwei Drittel sind wohnungslos, mit fast 37 Prozent, die direkt auf der Straße leben. Einkommenslosigkeit betrifft fast ein Fünftel der befragten Süchtigen, und 17 Prozent haben keine Krankenversicherung. Auffällig dabei ist die Mehrfachbelastung: Wer kein Einkommen hat, findet sich oft auch ohne festen Wohnsitz oder Krankenversicherung wieder.
Rund 80 Prozent der Interviewten haben Hafterfahrungen gemacht, mit einer durchschnittlichen Inhaftierungsdauer von beinahe sechs Jahren, verteilt über im Schnitt vier verschiedenen Haftzeiten.
Stadtunterschiede sind deutlich: In Münster und Essen lebt knapp die Hälfte noch in eigenen Wohnungen, während es in Düsseldorf nur 30 Prozent und in Köln gar nur ein Viertel sind.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von der CDU betonte die dringende Notwendigkeit für ein Umdenken im Hilfesystem: „Unsere Untersuchung zeigt, dass die Droge Crack eine besondere Herausforderung darstellt. Wir müssen bestehende Angebote an diese neue Situation anpassen.“
Die bereits vorhandenen Hilfsangebote wie Streetwork, Kontaktläden, Drogenkonsumräume, Notschlafstellen oder medizinische Angebote würden indessen mehrheitlich positiv angenommen. Daraus ergebe sich die Aufgabe, diese Systeme auf Basis der Studienergebnisse weiterzuentwickeln.
Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Adnan Akyüz) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.