„Kinder bloßgestellt“Sturmlauf gegen Corona-Selbsttests an Schulen in NRW

Selbsttest_Symbol

Gegen die Corona-Selbsttests an Schulen in NRW gibt es massive Proteste. Das Symbolbild wurde am 12. April in München aufgenommen.

von Stefanie Monien (smo)

Düsseldorf/Münster – Die Kritik am Selbsttest-Verfahren an Schulen in Nordrhein-Westfalen reißt nicht ab. Die Landeselternkonferenz (LEK) berichtet, es gebe „enormen Widerstand“ gegen die Tests. Zudem sind am nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht in Münster weitere Klagen zur Corona-Testpflicht an Schulen eingegangen.

  • NRW: Widerstand gegen Corona-Selbsttests an Schulen
  • Eltern befürchten „Bloßstellung“ ihrer Kinder
  • Mehrere Schüler klagen bereits vor NRW-Oberverwaltungsgericht gegen Selbsttests

Der Widerstand der Landeselternkonferenz gegen die Corona-Selbsttests erfolge mit Blick auf ihre Handhabung, Datenschutz und Angst vor Bloßstellung, sollte ein Kind vor anderen Mitschülern ein positives Ergebnis erhalten, hieß es am Dienstag (13. April).

Landeselternkonferenz kritisiert, dass schwächste Kinder in NRW „erneut hinten runter fallen“

Zudem werde die vom Schulministerium zugesagte Ausnahme, dass sich Schüler mit besonderem Förderbedarf daheim unter Aufsicht ihrer Eltern testen dürften, von einigen Förderschulen nicht akzeptiert.

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„Das ist nicht zumutbar, dass Eltern dann zweimal die Woche mit ihren behinderten Kindern in die öffentlichen Testzentren gehen sollen“, kritisierte die LEK-Vorsitzende Anke Staar.

Ohnehin seien es die schwächsten Kinder, die „erneut hinten runter fallen“. Für sie gebe es aktuell in einigen Fällen weder häusliche Hilfe noch Betreuungsangebote.

NRW-Schulministerin Gebauer kehrt zum Unterricht im Wechselmodell zurück

Der Unterricht in NRW findet seit Montag (12. April) als Homeschooling statt. Ab Montag kommender Woche kehren die Schüler*innen in NRW im Wechselmodell und in kleinen Lerngruppen in die Schulen zurück – mehrfache Testung auf das Coronavirus inklusive.

Auch von Seiten der Schüler gibt es heftigste Widerstände gegen die Corona-Testpflicht an den Schulen in NRW.

Neun Schüler klagen vor OVG Münster gegen Corona-Testpflicht 

Nachdem sich Anfang der Woche bereits ein Schulträger in freier Trägerschaft aus dem Kreis Euskirchen an das OVG gewandt hatte, sind jetzt neun Klagen von Schülern in Münster eingegangen.

Nach Angaben einer Gerichtssprecherin kommen die Schüler, die von ihren Eltern vertreten werden, aus Löhne, Paderborn, Lippstadt, Herford, Bad Oeynhausen (alle Ostwestfalen) sowie Solingen im Bergischen Land und drei aus Würselen bei Aachen.

NRW-Regel: Kein Corona-Test, dann Ausschluss vom Unterricht

Schüler, die keinen negativen Nachweis vorweisen können und einen Corona-Test verweigern, müssen nach Vorgaben des Landes vom Unterricht ausgeschlossen werden.

Das OVG wird nach Angaben einer Sprecherin frühestens in der kommenden Woche über die Frage entscheiden. Das Land hat noch bis Freitag Zeit für eine Stellungnahme. (smo/mit dpa)