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Nach Razzia in LeverkusenSkandal: Kassieren Clan-Angehörige weiterhin Stütze?

Polizisten verlassen die Leverkusener Villa nach der Razzia.

Die Clan-Villa in Leverkusen wurde zuletzt im Juni von der Polizei durchsucht.

Ein Jahr ist die Razzia gegen eine Leverkusener Großfamilie jetzt her. Aber weiterhin leben Angehörige des Clans in der Villa. Erhalten sie also auch weiterhin Sozialleistungen?

von Oliver Meyer (mey)

Leverkusen. Man mag es nicht glauben. Ein Jahr nach der spektakulären Stürmung der Clan-Villa in Leverkusen residieren Angehörige der Großfamilie weiterhin in dem Prachtbau. Sie müssen auch keine Miete an den Staat zahlen. Das hat NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) in einem Bericht an den Rechtsausschuss jetzt eingeräumt.

Der Minister konnte auch nicht ausschließen, dass die Clan-Angehörigen weiter Sozialleistungen kassieren, obwohl gegen sie wegen Sozialleistungsbetrugs ermittelt wird. Dies sei Sache des Jobcenters, darüber habe man keine Informationen, hieß es. Aus Datenschutzgründen könnte ohnehin keine Auskunft erteilt werden – selbst wenn die Informationen vorlägen.

Clan-Villa in Leverkusen: Angehörige wohnen weiterhin dort

Bei der damaligen Durchsuchung fand die Polizei, die mit einem Spezialkommando (SEK) anrückte, scharfe Schusswaffen und 140.000 Euro. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand dabei ein 46-Jähriger, der im Al-Zein Clan eine ranghohe Position inne hat. „Wir haben ihn nicht nur festgenommen, sondern ihm auch sein Zuhause weggenommen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) damals. Die Villa werde nun mit einem Neueintrag im Grundbuch dem Land übertragen. Das klang so, als wolle man Gewinne aus kriminellen Geschäften abschöpfen. Doch dem ist offenbar nicht so.

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Dass der Clan weiter dort lebt, hatte kritische Nachfragen seitens der SPD-Opposition ausgelöst. Reul habe bereits eingeräumt, dass seine Aussage damals juristisch nicht präzise gewesen sei, teilte NRW-Justizminister Peter Biesenbach mit.

Clan-Villa in Leverkusen wird auf eine Million Euro geschätzt

Tatsächlich sei ein Veräußerungsverbot für die Villa erwirkt und ins Grundbuch eingetragen worden. Dies bedeute, dass die Beschuldigten das Haus nicht verkaufen und das Geld beiseite schaffen können, bis die Frage einer Eigentumsübertragung an das Land geklärt sei. Ermittler schätzen das Anwesen im Stadtteil Rheindorf auf einen Wert von mehr als einer Million Euro.

Ein scheinbar mittelloser Sohn der Familie hatte das Haus gekauft und an seinen Vater vermietet. Die Miete habe das Jobcenter beglichen. Die Umstände der Finanzierung der Immobilie sprächen für „Geldwäsche in Reinkultur“, hatte Thomas Jungbluth gesagt, leitender Ermittler gegen Organisierte Kriminalität im LKA Düsseldorf.