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Explosion in LeverkusenBergungskräfte finden weiteres Todesopfer

Einsatzkräfte der Feuerwehr sind am 28. Juli mit Löscharbeiten im Leverkusener Chempark beschäftigt. Nach der Explosion in einer Müllverbrennungsanlage sind bisher sechs Tote zu beklagen. +++ dpa-Bildfunk +++

Nach der Explosion im Leverkusener Chempark am 27. Juli suchte die Feuerwehr auch an den Tagen danach (wie hier am 28. Juli) nach Toten und Vermissten.

Die gewaltige Explosion in Leverkusen beschäftigt Einsatzkräfte und Umwelt-Analysten. Am Dienstag wurde ein weiteres Todesopfer aus den Trümmern des Chemparks geborgen. Die Opferanzahl steigt damit auf sechs.

Leverkusen. Traurige Gewissheit: Nach der verheerenden Explosion in einer Leverkusener Müllverbrennungsanlage haben Einsatzkräfte einen weiteren Menschen tot im Bereich des Unglücks geborgen. 

Das Opfer sei bereits identifiziert worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag (3. August).

Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich damit auf sechs, eine Person werde nach Angaben der Kölner Polizei weiterhin vermisst.

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Auf dem Gelände des Chemparks in Leverkusen dauern die Ermittlungen weiter an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen unbekannt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Explosion. Auch die Aufräum- und Bergungsarbeiten sind nach Einschätzung des Chempark-Betreibers Currenta noch nicht abgeschlossen.

Explosion in Leverkusen: Polizei kann keine Leichenspürhunde einsetzen

Die Polizei war mit zwei Teams vor Ort. Ein Team stand bereit um zu dokumentieren und zusammen mit der Feuerwehr eventuell Leichen zu bergen. Der Sprecher sagte dem EXPRESS am Donnerstag (29. Juli), dass bei der Suche nach den Toten keine Leichen- oder sonstige Spürhunde eingesetzt werden könnten – wegen der ausgetretenen Schadstoffe. Die Begehung fand mit Vertretern vom Umweltbehörden, Sachverständigen, des Unternehmens und des Landeskriminalamts statt. Die Polizei wollte bei den Ermittlungen auch Drohnen einsetzen.

Laut Polizei ist weiter fraglich, ob alle Bereiche schon begangen werden können: Teile seien einsturzgefährdet, andere Bereiche kontaminiert. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion gegen unbekannt.

Explosion in Leverkusen: Dioxin-Belastung wird untersucht

Das nordrhein-westfälische Landesumweltamt (LANUV) arbeitet unterdessen weiter an einer Analyse der Stoffe, die mit der Rauchwolke nach der Explosion in die umliegenden Wohngebiete getragen wurden. „Bislang liegen aus diesen Untersuchungen noch keine Ergebnisse vor“, hatte das Umweltamt am Mittwochabend betont. Ergebnisse seien erst Ende der Woche zu erwarten.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte sich nach der Explosion in Leverkusen sehr besorgt über den Austritt von Dioxin geäußert.

Nach Explosion in Leverkusen: kein Gemüse aus dem Garten essen

In einer ersten Einschätzung war das Amt davon ausgegangen, dass es sich um „Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen“ gehandelt haben könnte. Grundsätzlich sei es so, dass Dioxine bei jedem Brandereignis in mehr oder weniger hohen Konzentrationen entstünden. Wie hoch die vorhandenen Rückstände mit diesen Substanzen belastet sind, werde sich erst nach der aufwendigen Auswertung zeigen.

Nach dem Brand waren in Leverkusen Rußpartikel niedergegangen. Die Stadt empfahl ihren Einwohnern bis zu einer abschließenden Klärung unter anderem, kein Obst oder Gemüse aus dem Garten zu essen, auf dem sich Partikel abgelagert hatten. Auch sollte der Ruß nicht in die Wohnungen getragen werden. Wer dringend im Garten arbeiten müsse, sollte dabei vorsorglich Handschuhe tragen. (smo/dpa)