Heftige Vorwürfe gegen die CDU-Politikerin Caroline Bosbach: Hat sie sich aus der Parteikasse bedient? Jetzt will die Staatsanwaltschaft Köln formelle Ermittlungen aufnehmen.
Caroline BosbachKölner Staatsanwaltschaft will ermitteln

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Caroline Bosbach MdB (CDU): Jetzt will die Staatsanwaltschaft Köln formelle Ermittlungen aufnehmen.
Aktualisiert
Vier Monate, nachdem die CDU-Bundestagsabgeordnete selbst Unterlagen zur Prüfung eingereicht hatte, wird es jetzt ernst: Die Staatsanwaltschaft Köln will formelle Ermittlungen gegen Caroline Bosbach (35) aufnehmen.
Der Vorwurf wiegt schwer: Es geht um 2500 Euro aus der Parteikasse. Ein ehemaliger Auszubildender der CDU Rhein-Berg hatte sich selbst angezeigt und Bosbach belastet. Das Geld soll über eine „Scheinrechnung“ ausgezahlt und ihr dann zu Hause in bar übergeben worden sein.
Die Politikerin selbst zeigt sich auf Anfrage der Redaktion überrascht, aber kämpferisch: „Ich bin zwar überrascht, dass jetzt doch nach fast vier Monaten förmlich ermittelt werden soll“, so Bosbach. Sie fügt hinzu: „Ich bin aber zuversichtlich, dass das Ermittlungsverfahren nach Abschluss der Ermittlungen eingestellt wird. Ich vertraue unserem Rechtsstaat.“ Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Schon seit dem Sommer wehrt sich die Tochter von CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach gegen die Anschuldigungen, die sie als „Schmutzkampagne“ bezeichnet.
Ihr Kölner Medienanwalt Ralf Höcker sprach damals von einer „perfiden Rachekampagne“, die konstruiert worden sei.
Andere Vorwürfe sollen dagegen nicht Teil der Ermittlungen sein. Einem ehemaligen CDU-Funktionär, der Bosbach „Stimmenkauf“ bei einer internen Wahl vorwarf, hatte sie ebenfalls rigoros widersprochen.
Pikant: Dieser Mann muss sich inzwischen selbst vor Gericht verantworten, da er Parteigelder nicht ordnungsgemäß verwendet haben soll. (red)
