Der Impfstart in Apotheken ist vollzogen. Im Hintergrund stehen schon die nächsten Berufsgruppen bereit.
Start in NRWKlares Ziel bis Anfang März: Treiben die Apotheken die Impfquote nach oben?

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Die Corona-Impfung kann seit Montag (7. Februar) auch in Apotheken verabreicht werden. Das Foto entstand am Dienstagmorgen (8. Februar) in einer Apotheke in Mainz.
Der Startschuss ist erfolgt! Seit Montag (7. Februar) sind in Nordrhein-Westfalen auch Impfungen in Apotheken möglich. Rund zwei Monate nach der bundesweiten Erweiterung der sogenannten „Impfberechtigten“ entstehen damit vielerorts zusätzliche Impfangebote.
NRW ist damit einen Tag vor dem bundesweiten Stichtag gestartet, der für Dienstag (8. Februar) angesetzt war. Die Infrastruktur für großflächige Impfungen soll allerdings nun erst Schritt für Schritt ausgebaut werden.
Impfung in der Apotheke: Der Startschuss ist gefallen
Die Zahl der Apotheken mit Corona-Impfangebot wird nach Angaben des Apothekerverbandes Nordrhein weiter steigen: Etwa zehn Prozent der Apotheken im Rheinland begännen in diesen Tagen, hieß es. Jede vierte sei dazu nach erfolgter Schulung grundsätzlich in der Lage. Bis Anfang März soll es etwa jede zweite Apotheke sein. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe geht davon aus, dass bis Ende März jede zweite Apotheke der Region bei Bedarf impfen kann.
Der Start der Impfungen in Apotheken war zum Ende der vergangenen Woche von Nebengeräuschen begleitet worden. Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, hatte das Vorgehen mit deutlichen Worten kritisiert. „Wir brauchen die Apotheken nicht für das Impfen. Dafür gibt es weder medizinische noch sachliche Gründe.“
NRW startet mit Impfung in Apotheken: Hausärzte laufen Sturm
Es sei sogar gefährlich, die Impfungen von Personal durchführen zu lassen, das nur kurz für einen solchen Einsatz geschult worden sei. Nur die Hausärztinnen und Hausärzte seien über die Vorgeschichte der Patientinnen und Patienten informiert und könnten im Ernstfall angemessen reagieren.
Vertreterinnen und Vertreter der Apotheken erklärten, es gehe um ein niederschwelliges Zusatzangebot in den Stadtteilen. Der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, berichtete zum Impfstart am Montag von einer überraschend regen Nachfrage von Impfwilligen. Man rechne damit, dass die Zahlen weiter steigen, sobald ein Impfstoff verfügbar sei, der auf die Omikron-Variante angepasst ist.
Corona-Impfung: Die nächsten Fachkräfte stehen schon bereit
Unterdessen stehen im Hintergrund auch die nächsten Fachkräfte bereit, mit dem Impfen zu starten: Auch Zahnärztinnen und Zahnärzte sind mit der Neuregelung (im Dezember 2021) grundsätzlich berechtigt, Corona-Impfungen zu verabreichen. Wann fällt hier der Startschuss?
„Wir rechnen damit, dass es zwischen Karneval und Ostern in den Praxen losgehen wird“, sagte ein Sprecher der Zahnärztekammer Nordrhein. Neben der Schulung müssten organisatorische Fragen geklärt werden. Dabei gehe es vor allem um die Übermittlung der Daten ans Robert Koch-Institut.
Wann fällt der Impf-Startschuss bei Tierärztinnen und Tierärzten?
Bisher hätten sich mit gut 1900 knapp 25 Prozent der berufstätigen Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Region für die theoretische Schulung angemeldet. Etwa 400 hätten darüber hinaus schon das Impfzertifikat, für das auch eine praktische Schulung nötig sei.
Für Corona-Impfungen durch Tierärztinnen und Tierärzte (die durch die neue Regelung ebenfalls grundsätzlich berechtigt sind) fehlen nach Auffassung der Tierärztekammer Nordrhein noch weitere rechtliche Rahmenbedingungen. Dabei gehe es zum einen um die Frage, ob Veterinärinnen und Veterinäre auch bei Impfungen in den eigenen Praxen haftungsrechtlich abgesichert sind, sagte ein Sprecher. Zum anderen sei es schwer, für den praktischen Teil der Schulungen Ansprechpartner zu finden.
„Die Impfbereitschaft ist bei den Tierärztinnen und Tierärzten sehr hoch“, betonte der Sprecher mit Verweis auf eine bundesweite Umfrage. Der überwiegende Teil sei bereit, in Impfzentren oder in mobilen Impfteams mitzuwirken. Ein geringerer, aber nicht unwesentlicher Teil der Tierärztinnen und Tierärzte sei demnach bereit, in der eigenen Praxis Corona-Impfungen für die Bevölkerung anzubieten. (tw, mit dpa)