Starke Bilder20.000 Kerzen in NRW-Stadion: „Du bist ein Fleck der Schande“

Hell erleuchtetes Stadion mit Flutlicht und 20.000 Kerzen. Die Aktion ist ein Protest gegen die Fußball-WM in Katar.

Bei einer Protestaktion gegen die Fußball-WM in Katar leuchteten am Sonntag (20. November) etwa 20.000 Kerzen im Stadion von Herne.

Die WM 2022 in Katar zieht viel Hass auf sich. In Herne macht eine Künstler-Aktion von sich reden.

Seit Sonntag (20. November 2022) läuft das XXL-Event, das so viele Menschen auf der Welt gerne verhindert hätten: die Skandal-WM in Katar 2022. Doch auf idyllische Ruhe rund um die WM wird die FIFA vergeblich warten. Gerade in Europa regt sich weiter Protest.

Zu einer besonderen Aktion ist es am Sonntag, fast zeitgleich zum Eröffnungsspiel (Ecuador gewann 2:0 gegen Katar) in Herne (NRW) gekommen. Dort haben zahlreiche Menschen in einer Protest- und Trauerveranstaltung ihren Unmut gezeigt.

Herne: Künstler Volker-Johannes Trieb und seine Idee des stillen Protests gegen Katar

Der Initiator, Künstler Volker-Johannes Trieb, hatte dafür gesorgt, dass auf dem Rasen des Stadions am Schloss Strünkede 6500 mit Sand gefüllte Stoff-Fußbälle verteilt werden. „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande“, stand darauf. Dazu wurde das Stadion durch etwa 20.000 Grabkerzen auf den Tribünen erleuchtet. Ein stiller, aber deutlicher Protest.

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„Die Fußballweltmeisterschaft hat viele tausend Menschen das Leben gekostet“, sagte Trieb, der die Aktion gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) durchführte.

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„Sie wurden wie Sklaven behandelt und sind an Hitze, Erschöpfung oder wegen fehlender Sicherheitsvorkehrungen gestorben. Die FIFA und die Regierung Katars sind über Leichen gegangen und das darf im WM-Jubel nicht untergehen.“

Der Künstler Volker-Johannes Trieb kniet auf dem Rasen und hält einen Stoff-Fußball in der Hand.

Der Künstler Volker-Johannes Trieb hat die Aktion in Herne ins Leben gerufen.

Deshalb sollte die Aktion auch eine Art Gedenkfeier für die toten Arbeiter sein. Etwa 15.000 von ihnen sollen laut Amnesty International während der WM-Vorbereitungen (Stadionbau etc.) gestorben sein.

Doch Katar zieht noch mehr Unmut auf sich. Zum Beispiel droht Homosexuellen im Land die Verfolgung, Schwulenverbände haben vor Reisen zur WM 2022 gewarnt.

Auch das Thema Frauenrechte ist umstritten. Hier ist Katar vordergründig relativ tolerant, viele Berichte von Medien und Hilfsorganisationen zeigen aber, dass die Realität für die Frauen in Katar anders aussieht. (tw, mit dpa)