AfD-Politiker aus NRWMutmaßlicher Impfpassfälscher: Er soll die Fake-Papiere sogar vertickt haben

Ein Aufkleber der auf eine Impfung mit dem Impfstoff Moderna hinweist, klebt im Impfpass eines Impflings.

Ohne Impfung kommt man mittlerweile nicht mehr überall rein. Einige greifen da zum gefälschten Impfpass. Das Symbolfoto wurde am 15. April 2021 aufgenommen.

Ein AfD-Politiker in NRW soll einen falschen Impfpass genutzt und anderen AfD-Mitgliedern sogar falsche Impfpässe verkauft haben. Was steckt dahinter?

Immer wieder begegnen wir Nachrichten über Impfgegner, die ihre Impfpässe fälschen oder fälschen lassen. Jetzt wurde ein mutmaßlicher Impfpassfälscher gefasst, der zur AfD-Landtagsfraktion gehört. Um wen handelt es sich?

Aufgeflogen ist der Politiker bei einer Sitzung des Ältestenrates des Gütersloher Kreistags, bei welcher die 3G-Regelung galt (Eintritt hatten also nur Menschen, die geimpft, genesen oder getestet waren). Am Eingang wurden die Dokumente überprüft, doch der AfD-Politiker Axel Nussbaum soll einen gefälschten Impfpass vorgelegt haben.

Axel Nussbaum wollte sich mit gefälschtem Impfpass Zugang verschaffen

Der 58-jährige Axel Nussbaum ist Kreisvorsitzender für die AfD in Gütersloh. Außerdem arbeitet er für die AfD-Landtagsfraktion. Laut „WDR.de“ ist der Besitz des gefälschten Impfpasses aber nicht der einzige Rechtsverstoß, den er sich geleistet haben soll: Den Behörden zufolge soll er im November diesen Jahres sogar weitere gefälschte Impfpässe an seine Kollegen der Gütersloher AfD-Fraktion verkauft haben. 

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Weiteren Angaben zufolge sei für den gefälschte Impfpass 250 Euro verlangt worden. Außerdem sollen sich insgesamt 400 Impfpässe des Impfzentrums Lage in Axel Nussbaums Besitz befinden. 

Ermittlungen gegen AfD-Politiker laufen: Durchsuchung angeordnet

Gegen den 58-Jährigen AfD-Politiker wird jetzt ermittelt. Das Amtsgerichts Bielefeld ordnete zudem einen Durchsuchungsbeschluss an. Dem WDR erklärte Nussbaum, dass er den falschen Impfpass auch wirklich genutzt habe.

Die AfD äußert sich nicht zu den aktuellen Vorgängen. Ein Fraktionssprecher sagte auf Nachfrage des WDR nur dazu: „Im übrigen ist der betreffende Mitarbeiter bis dato ausschließlich im Homeoffice tätig gewesen.“ Dennoch lehne man aber „die Begehung von Rechtsverstößen konsequent ab“. (sai)