Essen – Ein auffälliges Paket, das aus Österreich kam und an einen Empfänger in Herne gerichtet war, beschlagnahmte das Hauptzollamt Dortmund bei der Kontrolle des internationalen Postverkehrs am Donnerstag (16. Juli). Der Inhalt: 222 Cannabispflanzen aus Österreich.

Doch der Inhalt des Pakets war längst nicht alles: Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung machten die Beamten noch weitere erstaunliche Entdeckungen.

• Das Hauptzollamt Dortmund beschlagnahmte am Donnerstag (16. Juli) ein Paket mit 222 Camabispflanzen.
• Bei der Wohnungsdurchsuchung der Empfängeradresse in Herne wurden Indoor-Cannabis-Plantagen sichergestellt.
• Zwei Personen wurden vorläufig festgenommen.

Zollfahndung Essen: Indoor-Cannabis-Plantagen und weitere Drogen sichergestellt

In der Wohnung der Empfängeranschrift fanden Beamten der Zollfahndung Essen ca. 60 Gramm Amphetamin und diverse Konsummengen Marihuana.

Noch während der Durchsuchung erschien der verdächtige Herner in Begleitung eines 33-jährigen Mannes. Beide waren aus einer Dachgeschosswohnung des Mehrfamilienhauses gekommen. Die Beamten wurden skeptisch und durchsuchten daraufhin auch diese Wohnung.

Herne: Zollfahndung entdeckt Cannabis-Plantagen und Amphetamin

Der Eindruck täuschte nicht: Im Schlafzimmer stellten die Zollfahnder eine Indoor-Cannabis-Plantage mit zehn  Cannabispflanzen, sowie 1,1 Kilogramm Amphetamin im Kühlschrank sicher.

Zudem fanden die Beamten verschiedene Chemikalien, unter anderem Koffein und Zubehör, mit welchem Amphetamin konsumfertig gestreckt und hergestellt werden kann. Darüber hinaus wurden auch ca. zwei Kilogramm Reste von Cannabispflanzen sichergestellt.

Doch damit war immer noch nicht genug: Während der Kontrollen erschien plötzlich ein Elektriker vor Ort, der den Auftrag hatte, aus der „Plantagenwohnung“ eine Stromleitung in den gegenüberliegenden verschlossenen Dachboden zu verlegen.

Herne: Weitere Cannabis-Plantage auf Dachboden entdeckt

Der 35-jährige Herner besaß den Schlüssel und war zudem auch Mieter des Dachbodens. Grund genug, auch den Dachboden zu durchsuchen.

Hier wurde eine zweiten Indoor-Cannabis-Plantage gefunden, die gerade im Aufbau war. Weiteres professionelles Equipment für die Marihuana-Plantage stellten die Zöllner im Anschluss bei der Durchsuchung des Kellerraumes des Herners sicher.

Die zwei Männer wurden vorläufig festgenommen, befinden sich inzwischen aber wieder auf freiem Fuß.

Zollfahndungsamt Essen: Straßenverkaufswert der Drogen fast 250.000 Euro

Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Betäubungsmittel beläuft sich auf fast 250.000 Euro.

„Eine weibliche Cannabis-(Hanf-)Pflanze liefert im Schnitt etwa 50 Gramm verkaufsfertiges Marihuana.Im vorliegenden Fall hätte die Ernte von ca. 232 ausgeblühten Pflanzen demzufolge ca. 11,6 Kilogramm Marihuana mit einem Straßenverkaufswert von etwa 118.000 Euro erbracht“, so Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen.

Herne: In der Wohnung sollte „Cannabis-Wax“ hergestellt werden

„Die sichergestellten Beweismittel zusammen mit dem sichergestellten Pflanzenmaterial lassen darauf schließen, dass hier sogenanntes „Cannabis-Wax“ hergestellt werden sollte“, so die Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes.

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Weiter erklärt sie: „Cannabis-Wax ist eine Konsumform, die aus Cannabispflanzenmaterial hergestellt wird und durch chemische Bearbeitung hohe Konzentrationen an Wirkstoffen erreichen kann.“

Unterstützt wurden die Essener Zollfahnder durch das Technische Hilfswerk Herne. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bochum. (sdm)