Düsseldorf/Stuttgard/Hannover – Ihnen ist egal, ob Angela Merkel meckert: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg wollen jetzt noch deutlich mehr Corona-Lockerungen. Kommt jetzt etwa die innenpolitische Virus-Revolte?

• Angela Merkel hat jetzt ein „zu forsches" Vorgehen bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen kritisiert
• Das kümmert NRW, Niedersachsen und Baden-Württemberg offenbar herzlich wenig
• Die drei Länder wollen noch mehr Lockerungen für Gastronomie und Handel – und die anderen Bundesländer auf ihre Seite ziehen

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ihre Kollegen wollen demnach weitere und vor allem einheitliche Lockerungen der Corona-Vorgaben durchsetzen.

Corona-Lockerungen in NRW: Neue Möglichkeiten für Gastronomie

Doch was schwebt den Politikern jetzt vor? Vor allem Gastronomie und Hotels sollten eine Perspektive für die Zeit nach dem 4. Mai 2020 bekommen. Aber auch im Einzelhandel müsse es weitere Möglichkeiten geben, teilte das Landeswirtschaftsministerium am Donnerstag, 23. April, mit.

Ein entsprechendes Konzept der drei Länder soll bis zur nächsten Runde der Regierungschefs von Bund und Ländern in der kommenden Woche stehen. In der Ministerkonferenz sollte zudem bei den übrigen Bundesländern für die Pläne geworben werden. Jetzt wird also zum Mitmachen aufgefordert.

„Gesundheitsschutz und differenzierte Öffnungsstrategien sind aus unserer Sicht möglich und dringend notwendig, um dem Gastgewerbe eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen", sagte Hoffmeister-Kraut.

So ganz überraschend kommt der Vorstoß nicht. Armin Laschet will im Mai 2020 mehr Corona-Lockerungen (hier lesen Sie mehr) – das hatte der NRW-Chef kürzlich schon verkündet...

Merkels scharfe Kritik: Vorgehen der Länder „zu forsch"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird dieses Vorhaben vermutlich nicht gern sehen: Sie hat das Vorgehen einzelner Bundesländer bei der Öffnung der Beschränkungen in der Corona-Krise scharf kritisiert. Die Umsetzung der Öffnungs-Beschlüsse von Bund und Ländern der vergangenen Woche wirke auf sie „in Teilen sehr forsch, um nicht zu sagen zu forsch", sagte Merkel am Donnerstag in ihrer ersten Regierungserklärung zur Corona-Krise im Bundestag.

Hier lesen Sie mehr: Merkel kritisiert Corona-Lockerungen der Bundesländer

Übrigens: Welche Länder sie meinte, sagte die Kanzlerin nicht. Merkel bereitete die Bürger auf noch lang anhaltende Beschränkungen wegen der Pandemie vor und rief sie zum Durchhalten auf. (dpa/dok)