Großfahndung in NRWBrutale Messer-Attacke im Fitnessstudio: Polizei nennt Details zum Tatverdächtigen

Großer Polizeieinsatz in Duisburg! Ein Täter soll in einem Fitnessstudio auf Besucherinnen und Besucher eingestochen haben.

Nach der Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio mit vier Schwerverletzten sucht die Polizei nach einem Einzeltäter. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch (19. April 2023) mit.

Der Täter sei weiter auf der Flucht. Von den vier männlichen Opfern schwebe der 21-Jährige noch immer in Lebensgefahr. Er sei bereits einmal operiert worden, eine zweite Operation stehe aktuell im Raum, sagte die ermittelnde Staatsanwältin Jill Mc Culler am Mittwochnachmittag. Tatwaffe war laut Polizei eine „Hieb- oder Stichwaffe“.

Mehrere Verletzte nach Angriff in einem Duisburger Fitnessstudio

Die Hintergründe der Tat waren zunächst weiter unklar. Die drei anderen Schwerverletzten im Alter von 24, 24 und 32 Jahren seien weiterhin nur sehr eingeschränkt vernehmungsfähig.

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Es gebe in dem Fitnessstudio auch keine Überwachungskameras. Deswegen sei es schwierig, die genauen Abläufe zu rekonstruieren. Jedenfalls gingen die Ermittler nicht von einer Amoktat, sondern von einer Auseinandersetzung eines oder mehrerer der späteren Opfer mit dem Täter aus, sagte die Staatsanwältin. Worum es dabei ging und wie der Konflikt weiterging, werde weiter ermittelt. Die Polizei hatte zu dem Ablauf bereits am Dienstagabend andere Sportler aus dem Studio befragt.

Teil der Ermittlungen sei auch, ob der Täter selbst Mitglied in dem Studio war, also namentlich bekannt sein müsste, sagte die Staatsanwältin. In das Fitnessstudio hinein kommen Kunden mit einer Chipkarte über ein Drehkreuz. Ob der oder die Täter das Drehkreuz übersprangen oder mit einer Karte Einlass bekamen, ist den Ermittlern noch nicht bekannt.

Gesucht wird ein etwa 30-jähriger Mann von normaler Statur mit einem schwarzen langen Vollbart. Die Polizei hat ein Hinweisportal online geöffnet und bittet Zeugen um Hinweise. Tatwaffe war laut Polizei eine Hieb- oder Stichwaffe, die ebenfalls gesucht wird.

Die ersten Notrufe seien am Dienstag gegen 17.40 Uhr bei der Polizei Duisburg eingegangen. Die Beamten rückten zum Großeinsatz aus. Noch am Abend wurden Zeugen vernommen, die zur Tatzeit vor Ort trainiert hatten.

Das Landeskriminalamt richtete eine Anlaufstelle für Zeugenhinweise in der angrenzenden Fußgängerzone ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Polizisten suchten auf allen Etagen des betroffenen Studios nach Spuren.

„Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden“, hieß es in einer E-Mail von John Reed Fitness auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen. „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen.“ Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.

Am Morgen nach der Tat stand ein Polizeiwagen vor dem Eingang des großen Fitnessstudios, das sich über mehrere Etagen erstreckt und in Sichtweite des Duisburger Rathauses liegt. Das Studio blieb geschlossen und als Tatort versiegelt. Die Polizei zeigte hohe Präsenz, in der Stadt waren auffällig viele Mannschaftswagen unterwegs. (dpa/mac)