Rheinkirmes-DramaEin Knall, dann nur noch Schreie: Der Moment der Explosion

Neue Details und Bilder zum Feuerwerks-Drama auf der Düsseldorfer Rheinkirmes.

von Andreas Krüger  (AK)

Das Drama auf der Rheinkirmes, es schockiert die ganze Stadt. Fröhlich sollte gefeiert werden, es wurde eine Nacht voller Blaulicht, Leid und Schmerz. Wie konnte ein professionell geplantes Feuerwerk so furchtbar schiefgehen?

Die Bilder vom Moment des Unglücks zeigen die Kraft der Detonation. Auch am nächsten Tag (Samstag, 19. Juli 2025) sind die Spuren auf dem Gelände noch zu sehen.

Direkt nach dem Unglück, das nach derzeitigem Stand 19 Verletzte forderte, war das Feuerwerk zunächst weitergegangen. Auf dem Kirmesgelände hatten die Besucherinnen und Besucher gar nicht so schnell mitbekommen, dass etwas schiefgegangen war. Dann aber rückten die ersten Krankenwagen und die Feuerwehr an.

Am Abend, als die Verletzten versorgt und in Krankenhäuser gebracht worden waren, war die Kirmes – im Hinblick auf die ungewisse Lage – bereits um 1 Uhr geschlossen worden, eine Stunde früher als gewohnt. Die Entscheidung sei von allen Mitwirkenden, auch den Schaustellern und Gastronomen, mitgetragen worden, sagte Schützenchef Andreas-Paul Stieber.

Zunächst sollte es am Samstag nicht weitergehen. Stieber: „Nach eingehender Diskussion haben wir angesichts der aktuellen stabilen Lage aber entschieden, die Kirmes am Samstag wieder um 13 Uhr zu öffnen.“ Seit dem Mittag herrsche dort wieder reger Betrieb.

Unglück auf Düsseldorfer Rheinkirmes: Sollten nicht weiter spekulieren

„Wir bedauern den Unfall sehr. Wie es trotz der hohen Standards der Sicherheitsvorkehrungen dazu kommen konnte, ist unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Und wir sollten das Ergebnis abwarten und nicht weiter spekulieren“, so der Schützenchef. Als Veranstalter werde man in den kommenden Wochen eingehend diskutieren, ob man das Kirmesfeuerwerk auch in Zukunft noch anbieten wolle.

Am Tag nach dem Unfall ermittelt nicht nur die Polizei auf dem Abschussgelände, sondern auch Mitarbeiter des ausführenden Unternehmens.

Was direkt auffällt: Die Abschussrampen stehen nicht so, wie sie sollte. Sie sind umgekippt, zeigen in Richtung der Zuschauerbereiche. Einige Aufbauten sind verbrannt oder verkohlt, haben große Löcher. Hier schlugen Raketen ein, die eigentlich am Himmel detonieren sollten (siehe Bildergalerie oben).

Pech hatte auch die Drohnenfirma, die vor Beginn des Feuerwerks eine Show abgeliefert und die ihre Flugobjekte nach dem Einsatz auf einem Podest geparkt hatte: Eine Rakete schlug auch hier ein, zerstörte dabei einige der Drohnen.

Alle stellen sich jetzt die Frage, wie es mit den Feuerwerken weitergeht. Unumstritten sind auch professionelle Feuerwerke nicht. Am Samstagvormittag meldete sich Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) über den Instagram-Kanal der Düsseldorfer Stadtverwaltung zu Wort: „Wir wünschen allen Personen, die gestern Abend durch das Kirmesfeuerwerk verletzt wurden, schnelle und vollständige Genesung. Unser Dank gilt allen Einsatzkräften.“

Auch die Düsseldorfer SPD und ihr Oberbürgermeisterkandidat Fabian Zachel zeigten sich am Morgen „tief betroffen“: „Was ein festlicher Höhepunkt des Abends werden sollte, wurde zu einem Moment des Schreckens.“